Ist die Tapete nicht richtig gekleistert, fällt sie vermutlich irgendwann von der Wand. Sehr viel schlimmer kann der Worstcase eigentlich nicht ausfallen. Anders in Sachen Elektrik. Stimmt etwas mit der Elektroinstallation nicht, kann es zu einem Brand und im schlimmsten Fall zu einem tödlichen Unfall kommen.
Auf die leichte Schulter nehmen Sie also Arbeiten an der Elektrik besser nicht.
Trotzdem können auch Laien einfache Elektroinstallationen vornehmen. Wichtig dafür sind natürlich nicht nur Umsicht beim Arbeiten selbst, sondern auch die wichtigsten Grundlagenkenntnisse für Elektrikerarbeiten. Arbeiten mit Starkstrom oder am Sicherheitskasten) bleiben für den normalen Heimwerker selbstredend tabu.
Ampere, Volt und Watt – das Basis Vokabular
Die drei wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit Elektroinstallationen sind Ampere (A), Volt (V) und Watt (W).
- Volt gibt die elektrische Spannung an. Diese beschreibt, wie viel Energie die einzelnen Elektronen (Ladungsträger) besitzen. In Wohnhäusern beträgt die Spannung üblicherweise 230 Volt.
- Ampere gibt die Stromstärke an. Sie ist definiert durch die Anzahl der Elektronen, die durch die Leitungen fließen.
- Watt ist die Maßeinheit für die Leistung, sprich den Stromverbrauch, der Endgeräte.
Die unterschiedlichen Stromkabel
Bei der Elektroinstallation in Häusern und Wohnungen kommen in der Regel Installationskabel (NYM-J-Kabel) in drei Stärken zum Einsatz. Mit einem Querschnitt von 1,5 mm² versorgen sie Lampen und wenig belastete Steckdosen mit Strom. Häufiger zu finden sind Installationskabel mit einem Querschnitt von 2,5 mm². Sie liefern auch Geräten mit viel Leistung (zum Beispiel Waschmaschine oder Geschirrspüler) ausreichend Strom.
Kabel mit geringem Durchmesser sind zwar günstiger, aber ihr Energieverlust ist hoch. Deshalb werden sie nur für kurze Strecken und wenn wirklich notwendig eingesetzt. Installationskabel mit einem Querschnitt von 4 mm² sind 5-adrig. Typischerweise verwendet werden sie für Elektroherde. Zu finden sind sie außerdem oft in Garagen in Form von Starkstromanschlüssen mit 400 Volt.
Eine zweite Stromkabelvariante sind NYIF-J-Leitungen. Sie werden auch Flachleitungen genannt, kommen aber heute nur noch selten zum Einsatz. Der Grund dafür sind umfangreiche DIN-Normen. Die Flachleitungen dürfen zum Beispiel nicht ohne Weiteres in Feuchträumen verlegt werden. Die Installation der Kabel macht zwar keine tiefen Schlitze im Mauerwerk notwendig, erfordert aber Übung, weil die Kabel genagelt werden.
Die richtige Installation von Elektrokabeln
Falsch ausgeführte Arbeiten an Elektroinstallationen können tödlich sein! Vor der Arbeit an der Elektrik muss immer die Sicherung entfernt werden. Anschließend muss mithilfe eines Spannungsprüfers geprüft werden, ob tatsächlich kein Strom mehr fließt.
Außerdem muss der Heimwerker sicherstellen, dass niemand aus Versehen die Sicherung wieder einschaltet, während er selbst noch an der Elektroinstallation arbeitet.
Wichtig: Laien und Heimwerker dürfen keine Arbeiten am Sicherungskasten übernehmen. Diese dürfen nur Fachbetriebe ausführen.
Für die Installation von Steckdosen und Schaltern und das Verlegen von Kabeln gibt es Normen. Bevor ein Laie oder ein Heimwerker Kabelschlitze fräst oder Schalter und Steckdosen anbringt, sollte ein Fachmann die Planung überprüfen. Die Auswahl an Schaltern, Steckdosen und Sicherungen ist groß. Gekauft werden können sie in Baumärkten, bei Elektrofachhändlern oder in Onlineshop für Elektromaterial wie dem E-Special-Shop.
Installationskabel werden meist unterputz verlegt. Die dafür notwendigen Schlitze können mit Hammer und Meißel oder mit speziellen Fräsen erzeugt werden. Es bietet sich an, die Kabel in flexiblen Rohrleitungen zu verlegen. So können sie später problemlos ausgetauscht und erneuert werden. Beim Verlegen ohne Rohrleitung sollten die Kabel vor dem Verputzen getestet werden.
Die einzelnen Leiter der Kabel sind blau, schwarz und grün/gelb. Blau ist der Neutralleiter (Nullleiter), grün/gelb der Schutzleiter und bei dem schwarzen Leiter handelt es sich um die Phase. Aber Vorsicht! In alten Häusern wurden oft Kabel in anderen Farben verbaut.
Der Anschluss von Steckdosen
Die Phase (schwarz) ist der spannungsführende Pol des Kabels. Von hier aus wird der Strom zum Beispiel durch eine Glühbirne geleitet.
In der Glühbirne befindet sich ein Widerstand, der die Energie absorbiert und in Licht umwandelt. Der Strom fließt anschließend weiter zum Neutralleiter (blau).
Welches der beiden Kabel bei einer Steckdose links oder rechts ist, spielt für ihre Funktion keine Rolle.
Wichtig ist die korrekte Installation des Schutzleiters (grün/gelb). Er verhindert Stromschläge, die im schlimmsten Fall tödlich sind.
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