(Aktualisiert am 17. Januar 2024)
Fliesen legen und Fliesen verfugen. Man kann eine Menge falsch machen beim Fliesen legen. Es sind halt viele kleine Schritte. Keiner der Schritte ist besonders schwer. Und wenn Sie einen Plan haben, sogar fast easy.
Fliesen verlegen und verfugen kann vor allem an Wänden, Böden in Nassräumen sinnvoll sein. Ist nicht jedermanns Sache, aber grad um Badewanne und Dusche herum doch sehr nützlich.
Da Verfliesungen von Firmen leicht sehr kostenintensiv werden können, lässt sich halt manch Heimwerker etwas einfallen. Denn das Fliesen können Sie mit Hilfe von entsprechenden Tipps auch durchaus selbst übernehmen. Tun auch viele. Immer mehr Hausbesitzer entscheiden sich dazu, die Fliesen selbst zu verlegen.
Fliesen selbst verlegen oder nicht?
Als Faustregel könnte man wohl sagen: Bei kleineren Flächen für den Hausgebrauch kann man es durchaus wagen, die Fliesen selbst zu verlegen.
Komplizierte Arrangements dagegen überlassen Sie besser dem Fachmann. Denn dann geht es um solche Kniffe wie
- um Ecken, Nischen herum legen,
- ausgetüftelte Fliesenmuster (Mosaik-Fliesen) oder gar
- Fliesen, die hohen Belastungen ausgesetzt werden sollen (öffentliche Räume)
Und dann müssten Sie sich mit Dingen wie den folgenden auch einigermaßen auskennen.
- Verlegepläne
- Verlegematte
- Fermacellplatte
- diverse Ausgleichsarbeiten
- Was tun bei unebenem Untergrund
In der Regel lohnt sich der Aufwand inclusive Einarbeitungszeit für den Hausgebrauch nicht.
Zum Fliesen konzentrieren wir uns auf den erstmal einfachen Fall, nur kleinere Flächen die keinen größeren Belastungen ausgesetzt werden sollen, zu fliesen.
Im Folgenden also das Wichtigste samt ein paar Zusatz-Tipps zum Thema samt Anleitung zum Fliesen legen und Fliesen verfugen.
Fliesen legen – Materialien
Um Fliesenarbeiten fachmännisch ausführen zu können, sind passendes Material und spezielles Werkzeug besonders wichtig. Grundsätzlich werden folgende Materialien als Standardausführung für Fliesenarbeiten angesehen:
- Fliesenschneidemaschine (kann ggfs. ausgeliehen werden)
- Fliesenzange (zum Ausbrechen kleiner Stücke)
-
Fliesenkelle (zum Auftragen des Fliesenmörtel)
- Stift und Zollstock zum Anreißen der Fugen
- Abstandshalter bzw. Fugenkreuze (für Fugen mit gleichem Abstand)
- frostfreier Fliesenkleber (je nach Anforderungsprofil, zum Beispiel für Terrasse oder Balkon),
- evtl. Mörtelrührer (wenn Sie keinen fertiger Mörtel kaufen wollen)
Fliesen legen – Vorarbeiten
Was für Fliesen sollen es sein.
Die Fliesen sollten generell im Fachhandel erworben werden, denn hier erhalten Sie als Heimwerker in der Regel auch noch sehr nützliche Tipps, was Sie bei den Fliesen, die Sie gekauft haben, speziell beachten müssen.
Auch werden Sie im Fachhandel individuell zu ihrem Fliesen -Projekt beraten.
So eignen sich zum Beispiel in hellen Räumen (wie beispielsweise in einem Wintergarten) keine Fliesen mit glatter Oberfläche, da die Reflektion des Lichtes sonst zu enorm wäre. Und es gibt eben auch Unterschiede zwischen Wand- und Fußbodenfliesen.
Ein weiterer Vorteil im Fachhandel Fliesen zu kaufen, liegt darin, dass die Fliesen hier fast immer nachbestellt werden können – wird hingegen im Baumarkt gekauft, so kann eine bestimmte Fliesenserie auch mal nur für kurze Zeit im Verkauf sein und eine Nachbestellung ist dann nahezu unmöglich.
Vor dem Verlegen – Untergrund ebnen.
Um mit der Fliesenarbeit beginnen zu können, brauchen Sie eine gerade, trockene und staubfreie Ebene. Egal ob Sie den Boden oder eine Wand fliesen wollen – der Untergrund sollte so eben gleichmäßig sein, dass Sie beim späteren eigentlichen Legen der Fliesen sich nicht nochmal mit dem Untergrund aufhalten müssen.
Denn das würde schnell stressig werden. Weil … der Mörtel härtet aus, die Zeit wird knapp und vernünftig aussehen tut das Ganze am Ende dann auch nicht. Nicht gerade erwünscht, wenn der Boden – zum Beispiel im Bad – wellig wird, was hässlich und durchaus auch unpraktisch ist.
Im schlimmsten Fall brechen Ihnen die oder andere Fliese nach kurzer Zeit einfach und müssen dann nachträglich ausgetauscht werden, was wiederum eine umständliche Angelegenheit werden kann.
Die Fliesen verlegen
Fliesenplan und Fliesen schneiden
Einen Fliesenplan brauchen Sie, wenn Sie
- Ecken, Nischen fliesen wollen
- große Flächen fliesen wollen
- Muster legen wollen
Auch wenn Sie keinen Fliesenplan brauchen, skizzieren Sie sich, wie Sie die Fliesen gleichmäßig und symmetrisch an der Wand bzw. auf dem Boden anordnen werden.
Es sollte zum Beispiel jede Wand mit einem Fliesenstück gleicher Größe abschließen. Die Randstücke sollten halbe Fliesenbreite haben. Das planen Sie dann einfach so, dass Sie in der Mitte der Wand beginnen – entweder mit einer Fuge oder einer Fliesenmitte beginnen.
Bei Ecken setzen Sie immer eine ganze Fliese an die Mauerkante, die angeschnittene Fliese dann in die Ecke.
Fliesenmörtel anrühren
Beim Anrühren des Fliesenmörtels achten Sie darauf, die genauen Angaben des Herstellers – sprich die benötigte Wassermenge – einzuhalten. Denn sonst wird der Fliesenmörtel entweder zu wässrig oder zu dickflüssig und dann macht Ihnen das Fliesen verlegen keine Freude.
Aber keine Sorge, das merken Sie verdammt schnell und können es dann bei der nächsten Ladung Fliesenmörtel besser machen.
Tipp also: Rühren Sie zunächst nur wenig Fliesenmörtel an – dann haben Sie den Bogen schnell heraus.
Fliesen verteilen und aufdrücken
Den Fliesenmörtel tragen Sie mit einer sogenannten Zahnkelle auf. Natürlich bestreichen Sie nicht etwa die ganze Fläche mit Fliesenmörtel, sondern immer nur eine kleine Fläche – vier Fliesen jeweils macht sich ganz gut.
Auf jeden Fall sollten Sie immer nur eine kleine Fläche des Untergrundes mit dem Fliesenmörtel bestreichen, da die Substanz sehr schnell antrocknet.
Nun drücken Sie die Fliesen in den Untergrund. Viel Druck brauchen Sie dafür in der Regel nicht, der Mörtel sollte auf keinen Fall aus den Fugen quellen.
Jetzt werden Sie glücklich sein, wenn der Fugenmörtel die genau richtige Konsistenz hat. Denn dann ist das Legen und Andrücken der Fliesen schnell getan.
Für den Fall dass Sie die Fliesen gerade verlegen wollen – also nicht um eine halbe Länge versetzt, können Sie Fugenkreuze an die Ecken setzen. Dafür brauchen Sie zwar eine ganze Menge von den kleinen Dingern aus Kunststoff, aber Sie sind auch die Sorge los, ob Ihre gerade gelegte Fliese nicht doch bei der nächsten Reihe verrutschen wird.
Fliesen verfugen
Sind die Fliesen bzw. der Fliesenmörtel ausgehärtet – nach etwa 24 h – geht es ans Verfugen. Dafür verwenden Sie bei Nassräumen auf jeden Fall wasserfeste Fugenmasse.
Ansonsten können Sie den Fliesenmörtel auch mit Wasser verdünnen und mit einem Schwamm oder Gummiwischer auf der verfliesten Fläche auftragen, sodass alle Fugen mit der Fugenmasse gefüllt sind.
Sobald die Fugenmasse angetrocknet ist, wischen Sie die Fliesen selbst – nicht die Fugen – von überschüssigem Fugenmaterial ab.
3 Tipps zum Fliesen verlegen und verfugen
- Neben dem hier besprochenen geraden Verlegemuster gibt es auch diverse Varianten, für die Sie einige Übung und Erfahrung brauchen. Nur um einige aufzuzählen: Versatzverlegung, Diagonalverlegung oder auch diverse Muster von Fliesen unterschiedlicher Farbe und Größe.
Oben im Bild – Fliesen legen Muster – werden die Fliesen sowohl diagonal als auch in unterschiedlicher Größe und Form (Muster) gelegt. - Das A und O für ein schnelles Fliesen verlegen und verfugen ist ein ebener Untergrund. Haben Sie den Untergrund schön eben, geht ihnen das Verlegen leicht von der Hand.
- Denken Sie auch daran, ihr Werk abschließend gebührend zu würdigen und zu präsentieren. Grundsätzlich ist das Verlegen von Fliesen einfacher als gedacht.
Werden die einzelnen Tipps beachtet und die entsprechenden Materialien liegen vor, so kann auch durchaus ein Hobbyhandwerker die eigenen Fliesen verlegen.
Nach getaner Arbeit können Sie das Ergebnis voller Stolz Ihrer Familie zeigen. Am besten erst, wenn Sie den ersten Test, dass die Fliesen fest sitzen und halten, schon gemacht haben.
Bildquellen – Fliesen legen und verfugen
© Arpad Nagy-Bagoly – Fotolia.com (drei Fotos)
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