Wie kann man sein Haus vor Hochwasser schützen?

(Aktualisiert am 24. November 2023)

Umso umsichtiger man sein Haus vor Hochwasser schützen kann, desto mehr sinkt das Risiko von Schäden durch Hochwasser.
Umso umsichtiger man sein Haus vor Hochwasser schützen kann, desto mehr sinkt das Risiko von Schäden durch Hochwasser.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. geht davon aus, dass bis zu 22 Millionen Gebäude in Deutschland bei einem Starkregen gefährdet sein könnten. Die Gefährdung reicht dabei von einem vollgelaufenen Keller bis hin zu akuten Gebäudeschäden. Aber ist es möglich, sich, die Seinen und sein Haus vor Starkregen und Hochwasser zu schützen?

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Die richtigen Vorkehrungen treffen um sein Haus zu schützen

Es gibt in der Tat verschiedene Möglichkeiten, um ein Haus vor Hochwasser zu schützen. Die Schutzmaßnahmen sind sehr unterschiedlich und müssen je nach Gefahrenzone individuell bestimmt werden. Um passende Hochwasserschutz-Systeme zu wählen, ist die Beratung durch eine Fachfirma ratsam. Diese sind der Lage zu identifizieren, wo welche Maßnahmen passend sind:

  • Rückstauklappen – eine Rückstauklappe kann verhindern, dass Abwasser in ein Haus zurückfließt. Sie wird in der Abwasserleitung installiert und schließt automatisch, wenn der Wasserstand zu hoch wird.
  • Abdichtung – eine ordnungsgemäße Abdichtung kann verhindern, dass Wasser in das Haus eindringt. Es ist wichtig, regelmäßig die Dichtungen an Fenstern und Türen zu prüfen und dafür zu sorgen, dass sie intakt sind.
  • Hochwasserschutzwände – Hochwasserschutzwände können um ein Haus herum installiert werden, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Sie können aus verschiedenen Materialien wie Beton, Metall oder Kunststoff bestehen.
  • Entwässerungssysteme – ein gut funktionierendes Entwässerungssystem kann dazu beitragen, dass Wasser vom Haus weggeleitet wird. Dachrinnen, Abflüsse und Gullys müssen dafür sauber und frei von Verstopfungen sein.
  • Anhebung des Wohnbereichs – in einigen Fällen kann das Anheben des Wohnbereichs eine Lösung sein, insbesondere in Regionen, die häufig von Hochwasser betroffen sind. Diese Maßnahme erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand und ist in der Regel teuer.

Es ist wichtig, dass man nach den spezifischen Bedingungen und den Anforderungen der Region und des Hauses eine geeignete Schutzmaßnahme wählt. Umso umsichtiger man sein Haus vor Hochwasser schützen kann, desto mehr sinkt das Risiko von Schäden durch Hochwasser.

Garage unter Wasser samt Fahrrädern und Kleinkram
Garage unter Wasser samt Fahrrädern und Kleinkram

Kann man sich gegen Hochwasserschäden versichern?

Prinzipiell ist es durchaus möglich, sich gegen Hochwasserschäden zu versichern und man sollte das auch tun. Eine Versicherung bewirkt zwar nicht, dass sein Haus tatsächlich vor Hochwasser schützen könnte. Wie auch, aber man kann zumindest einen Teil des Geldes wieder bekommen, dass man für Reparatur und Ersatz braucht. Aber man muss gut aufpassen, welche Versicherung für welchen Schaden unter welchen Bedingungen in welcher Höhe aufkommt. Zum einen gibt es verschiedene Versicherungsmodelle, die sich aber teilweise überschneiden.

  • Eine Gebäudeversicherung deckt allgemein Schäden am Haus ab. Manche Versicherungen schließen Hochwasserschäden auch ein. Einige Versicherungen schließen jedoch Schäden durch Überschwemmungen nicht ein. Es ist also sehr wichtig, dass man die Bedingungen der Versicherungspolice sorgfältig prüft.
  • Eine Elementarschadenversicherung deckt Schäden ab, die durch Naturereignisse wie Überschwemmungen, Erdrutschen und Hochwasser verursacht werden. Es ist möglich, eine Elementarschadenversicherung als Ergänzung zu einer Gebäudeversicherung oder als eigenständige Police abzuschließen.
  • Eine Hausratversicherung deckt Schäden an persönlichem Eigentum ab, einschließlich Hochwasserschäden. Allerdings sollte man darauf achten, dass die Versicherungspolice auch Überschwemmungen abdeckt.

Sein Haus auch physisch vor Hochwasser schützen ist trotz Versicherung wichtig

Und dann gibt es noch ein paar Haken und Ösen im Dickicht der Versicherungsunternehmen. Zum Beispiel ist wichtig zu wissen, dass die meisten Versicherungen eine Wartezeit haben, bevor man ein Anspruch geltend auf Schadensersatz gemacht machen kann. In einigen Fällen können sogar bestimmte Hochwasserschutzmaßnahmen erforderlich sein, damit man die Versicherung überhaupt abschließen kann. Es ist daher empfehlenswert, sich frühzeitig mit einem Versicherungsanbieter in Verbindung zu setzen und sicherzustellen, dass man im Ernstfall ausreichend gegen Hochwasserschäden abgesichert wäre.

Info: Über die sogenannten ZÜRS-Zonen schätzen Versicherungen ab, wie hoch die Gefahr auf Elementarschäden in der Region ist. Den Beitragssatz für die Versicherung ermittelt man auf dieser Basis.

Was tun bei Hochwasser?

So umsichtig man sein Haus auch mit Rückstauklappen, Abdichtungen oder Hochwasserschutzwänden vor Hochwasser schützen mag – schwimmen wie ein Schiff kann ein Haus nun mal nicht. Sprich: Wenn man in einem Risikogebiet wohnt, muss man sich darüber klar sein, dass im Falle des Falles die eigene Sicherheit die oberste Priorität hat. In den vergangenen 20 Jahren waren rund 40 % aller Elementarschäden solche, in denen es um Hochwasser ging. In einigen Fällen gab es auch Todesopfer. Bei offiziellen Warnungen gilt es deshalb, das Haus und ggf. die Region so schnell wie möglich zu verlassen. Was man je nach Situation tun kann, ist die Gas- und Stromzufuhr des Hauses zu unterbrechen. Das vermindert das Risiko für die anrückende Feuerwehr oder wenn man später ins Haus zurückkehrt. Erlaubt es die Situation noch, kann man auch wichtige Dokumente oder besonders wertvolle Gegenstände vor dem Wasser retten.

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