Ein nachhaltiger Garten – Schritt für Schritt umdenken!

(Aktualisiert am 31. Januar 2024)

Ein nachhaltiger Garten ist ein Schutzraum für Igel, Vögel und Insekten.
Ein nachhaltiger Garten ist auch ein Schutzraum für Igel, Vögel und Insekten.

Nachhaltigkeit ist ein Thema, das künftig, aber auch schon jetzt immer wichtiger (werden) wird. Auch im Garten können bereits kleine, kaum merkliche Veränderungen im Zusammenspiel mit vielen kleinen Schritten andernorts im Ganzen einen großen Schritt in die richtige Richtung bewirken. Der folgende Ratgeber erläutert, was ein nachhaltiger Garten sein könnte und wie man Nachhaltigkeit im eigenen Garten konkret umsetzen kann.

Voraussichtliche Lesedauer: 6 Minuten

Nachhaltiges Gärtnern & nachhaltiger Garten

Gärtnern ist für viele eine Leidenschaft – die Tätigkeit ist jedoch nicht per se umweltfreundlich. Oder anders gesagt: Ein nachhaltiger Garten verlangt auch einiges an Wissen, was man alles beachten muss, wenn man denn nachhaltig gärtnern will. Ungeeignete Erden zum Beispiel, ganz offensichtlich auch: chemische Düngemittel und hohe Wasserverbräuche verursachen oft mehr Schaden als Nutzen. Ein nachhaltiger Garten nimmt sich dagegen sozusagen die Natur und deren eigene Kreisläufe zum Vorbild. Und das meint dann logischerweise, den Garten frei von Chemikalien und Schadstoffen zu bewirtschaften. Es geht beim nachhaltigen Gärtnern vor allem darum, natürliche Materialien zu verwenden und der Natur zu helfen, sich selbst zu erhalten.

Ein nachhaltiger Garten: No-Go und entsprechende Alternativen

Ein nachhaltiger ´Garten verlangt einiges an Umstellung von vielen Gärtnern. Welche das vor allem sind, listen wir im Folgenden auf. Es geht erstmal um die größten Fehler, die man beim Gärtnern macht, Fehler, die ein nachhaltiger Garten nicht abkann. Und natürlich stellen wir immer auch Alternativen vor, kleine Veränderungen, die große Effekte erzielen.

Ein richtiger Kompost ist Gold im Garten wert.
Ein richtiger Kompost ist Gold wert.

Ein nachhaltiger Garten braucht keine Chemie

Pestizide und Herbizide sind im nachhaltigen Garten tabu. Viele dieser chemischen Pflanzenschutzmittel sind für die Natur sowie für die Gesundheit von Mensch und Tier bedenklich. Es besteht die Gefahr, dass Reste in den Boden und somit ins Grundwasser gelangen. Der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden ist zudem eine der Hauptursachen für das Insektensterben.

Nachhaltige Alternativen: Regelmäßiges Unkraut jäten schont das Bodenleben, während das Lockern der Erde die Wasserspeicherkapazität verbessert. Mulchen ist ebenso optimal, um gegen Unkraut vorzugehen. Das Absammeln von Schädlingen verhindert deren Vermehrung und beugt größeren Schäden vor. Natürliche Pflanzenschutzmittel wie Jauchen und Tees sind ungiftig und schützen die Pflanzen auf umweltfreundliche Art.

Küchenreste statt Kunstdünger einsetzen

Die Herstellung von Kunstdünger erfordert große Mengen Energie. Nicht nur das: Kunstdünger schädigen längerfristig den Boden. Sie enthalten meist giftige Schwermetalle, die die Gartenerde kontaminieren und in die Früchte übergehen können.

Nachhaltige Alternativen: Küchenreste und Gartenabfälle verwandeln sich – richtig kompostiert – in hochwertigen Dünger. Organische Düngemittel wie Hornspäne, Mist und Regenwurmhumus sind optimal für einen nachhaltigen Garten. Wer ausreichend Platz hat, kann seinen Gartenboden mit einer Gründüngung fruchtbar halten.

Wasser im Garten in der Regentonne sammeln statt es zu verschwenden

Durch den Klimawandel fällt weniger Regenwasser – in vielen Regionen wird Wasser zu einer begrenzten Ressource. Wer im Sommer täglich gießt, verbraucht viel von dem kostbaren Gut. Die Dauer-Bewässerung des Rasens ist ebenso problematisch, in einem nachhaltigen Garten erst recht.

Nachhaltige Alternativen: Gesammeltes Regenwasser ist für eine nachhaltige Bewässerung ideal. Spezielle Regensammler füllen die Regentonne aus dem Fallrohr der Dachrinnen. Wer Platz hat, kann in einer Zisterne große Mengen an Regenwasser sammeln.

Pflanzenabfälle kompostieren statt verbrennen

Das Verbrennen von Laub und anderen Pflanzenabfällen schadet der Umwelt und ist in vielen Bundesländern sogar verboten. Der Rauch setzt klimaschädliche Gase frei, die zudem als krebserregend gelten.

Nachhaltige Alternativen: Laub und Gartenabfälle kompostieren und als nährstoffreiche Grundlage für weitere Pflanzungen nutzen. Die genauen Vorschriften für die Kompostierung sind in den Abfallsatzungen der jeweiligen Kommune festgelegt. Alternativ können die Abfälle zu einer hierfür vorgesehenen Sammelstelle gebracht werden.

Ein nachhaltiger Garten kommt ohne Torf aus

Der Umwelt zuliebe sollte man keine torfhaltige Erde verwenden. Durch den Torfabbau werden Moore trockengelegt und zerstört, worunter Pflanzen und Tiere leiden. Der Abbau ist ebenso schlecht fürs Klima, da er gespeichertes CO₂ freisetzt.

Nachhaltige Alternativen: Viele Baumärkte und Gartencenter bieten torffreie Erde an. Kompost, Holzfasern und Rindenhumus sind ebenso ideal.

Den Lebensraum von Igeln, Vögeln und Insekten schützen

Kurze Rasenflächen und gestutzte Hecken bieten Tieren weder Nahrung noch Unterschlupf. Zudem sind viele Tiere, insbesondere Insekten, auf Wildblumen und Wildkräuter angewiesen.

Nachhaltige Alternativen: Laubhaufen, Reisig und Totholz bieten Tieren Unterschlupf. Heimische Stauden, Sträucher und Blumenwiesen sind eine ideale Nahrungsquelle für Igel, Vögel und Insekten. Zudem können Nist- und Futterkästen aufgehängt werden, um Vögel und Eichhörnchen bei der Futtersuche zu unterstützen.

Klimaschädliche Technik – braucht ein nachhaltiger Garten nicht

Benzinbetriebene Rasenmäher, Motorsensen und Laubsauger verursachen Lärm, Abgase und somit CO₂-Emissionen, die den Klimawandel beschleunigen. Besonders auf Laubsauger, bei Heimwerkern oft besonders beliebt, sollte man besser verzichten. Laubsauger und Laubbläser sollten sogar generell tabu sein, da mit diesen Krachmachern nützliche Kleintiere wie Insekten, Regenwürmer und Frösche oft mit aufgesaugt werden.

Nachhaltige Alternativen: Muskelkraft und Gartengeräte wie Spindelmäher, Handrechen und Gartenschere sind ökologisch. Den Rasen – der Umwelt zuliebe – bitte nur selten mähen und an ausgewählten Stellen “wilde” Wiesen stehen lassen.

Vielfältige einheimische Pflanzen statt Exoten!

Fremde Arten gefährden die regionale Pflanzenvielfalt. Sie sind nicht an unser Klima angepasst, selten winterfest und benötigen meist viel Wasser. Und nicht jede Pflanze ist gut für unser Ökosystem.

Nachhaltige Alternativen: Regionale Produktion unterstützen und bei Gartenbaubetrieben der Region einkaufen. Die dort erzeugten Pflanzen müssen weder eingeflogen noch im Lkw über lange Strecken transportiert werden. Das spart CO₂ und schützt das Klima. Eine Kombination aus unterschiedlichen Pflanzen, Bäumen und Sträuchern sorgt für ein ideales Gleichgewicht.

Bildquellen:

© gb59098 auf Pixabay / S. Hermann & F. Richter auf Pixabay

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