Im Sommer kann sich eine Dachgeschosswohnung zu einer regelrechten Sauna verwandeln. Um den Sauna-Effekt zu vermeiden, hilft zum Beispiel der richtige Durchzug. Geht natürlich nur, wenn die Wohnung entsprechend gebaut ist. Mit der richtigen Dämmung und geeigneten Dachfenster-Rollos können Sie den Sauna-Effekt sicher und vor allem vorbeugend Herr werden.
Dachdämmung schützt vor Hitzestau
Eine Dachdämmung schützt im Winter nicht nur vor der Kälte, sondern im Sommer auch vor der Hitze. Wie effektiv ein Dämmstoff einen sommerlichen Hitzeschutz leistet, hängt von der Wärmeleitfähigkeit und dem Wärmespeichervermögen der Dämmmaterialien ab. Die Wärmeleitfähigkeit ist eine Maßeinheit dafür, wie gut ein Material dämmt. Je niedriger die Zahl ausfällt, desto besser dämmt das Material.
Das Wärmespeichervermögen klärt darüber auf, wie gut ein Baustoff Wärme speichern kann. Heizt sich das Dach über den Mittag auf, kann es bei einem Dach-Dämmstoff mit geringer Speicherfähigkeit bereits am frühen Nachmittag zu einem Temperaturanstieg in der Dachgeschosswohnung kommen.
Anders sieht es bei einem Dämmstoff mit hohem Speichervermögen aus. Die gespeicherte Hitze wird erst abgegeben, wenn es sich draußen wie drinnen schon wieder abgekühlt hat – also im Laufe der Nacht.
Und Nachts können Sie durch geeigneten Durchzug die Wärme leichter herauslüften.
Grundsätzlich leisten ökologische Dämmstoffe einen besseren sommerlichen Hitzeschutz als konventionelle Glaswolle und Co. Zu den alternativen Dämmstoffen zählen zum Beispiel Jute, Schafwolle, Hanf und Holzfaser. Besonders der Jutedämmstoff besticht mit seiner Hitzeschutzleistung:
Unter den gleichen Voraussetzungen hält die Jutedämmung fast 9 Stunden die Hitze unter dem Dach zurück, während die Glaswolle nur circa 4 Stunden einen Hitzeschutz leistet. Einen Überblick über ökologische Dämmstoffe gibt es in der Marktübersicht der FNR (Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe e. V.).
Dachfenster gegen Hitze schützen
Große Dachfenster durchfluten die Dachgeschosswohnung mit viel Licht und sorgen für ein Wohlfühl-Ambiente. Dies hat allerdings den Nachteil, dass auch mehr Wärme über die Fensterscheiben in die Wohnung eindringen kann.
Abhilfe an dieser Stelle schaffen sogenannte Hitzeschutz-Markisen. Diese Dachfenster-Rollos werden nicht von innen, sondern von außen angebracht. Dadurch treffen die warmen Sonnenstrahlen erst gar nicht auf die Fensterscheiben, sodass sich diese kaum erwärmen.
Mit Hitzeschutz-Rollos kann man eine Hitzereduktion bis zu 70 Prozent erzielen. Da der Stoff der Rollos transparent ist, wird der Raum nur minimal abgedunkelt. In der Regel sind die Hitzeschutz-Markisen aus einem wetterbeständigen Material gefertigt, wodurch sie auch bei Hagel und Regen funktionstüchtig bleiben.
Wer an langen Sommertagen seinen Raum abdunkeln möchte, sollte am besten zu Verdunkelungsrollos greifen. Diese Dachfenster-Rollos werden von innen angebracht und sind komplett lichtundurchlässig. Darüber hinaus leisten sie auch eine Art Hitzeschutz, zumindest können manche von ihnen die Hitze bis zu 30 Prozent reduzieren.
Einige Shops wie benz24.de bieten Dachfenster-Rollos auch online an.
Lüften wenn die Hitze kommt?
Das richtige Lüften ist das A und O bei der Vermeidung von Hitzestau in der Dachgeschosswohnung.
Dabei lassen sich zwei bauliche Gegebenheiten unterscheiden – eine ohne die Möglichkeit von Durchzug, die andere mit.
Nur Stoßlüften
Wenn Ihre Wohnung nur nach einer Richtung Fenster hat oder Sie aus anderen Gründen Durchzug vermeiden wollen, müssen Sie dem Impuls, tagsüber frische Luft ins Zimmer zu lassen, indem Sie die Fenster ankippen, widerstehen.
Die bessere Methode ist das Stoßlüften in den frühen Morgenstunden und am späten Abend. Zu diesen Zeiten ist die Luft draußen abgekühlt und die Wohnung wird besser durchlüftet. Tagsüber sollten die Fenster komplett geschlossen bleiben.
Für Durchzug sorgen
Wenn Ihre Wohnung in mehr als eine Richtung Fenster oder andere Öffnungen (wie Schächter oder auch Türen, die Sie offen stehen lassen können) hat, machen Sie´s wie in tropischen Ländern von vornherein gebaut: Öffnen Sie mindestens ein Fenster auf der einen Seite und eines (oder eben eine Tür) auf der gegenüber liegenden Seite.
Auf beide Seiten gleichzeitig prallt die Sonne nun mal nicht – sodass sich in der Regel mindestens ein geringes Temperaturgefälle ergibt. Was wiederum bewirkt, dass sich gerade bei Sonneneinstrahlung relativ leicht ein deutlich spürbarer kühlender Durchzug erzeugen lässt.
Durchzug funktioniert meist aber auch über Eck – also wenn die Fenster nicht in 180, sondern nur 90 Grad Winkeln zueinander angeordnet sind.
Natürlich werden Sie ein wenig experimentieren müssen, wie Sie den so entstehenden Luftstrom durch Ihre Wohnung regulieren wollen – abhängig sicherlich auch davon, wo genau Sie sich aufhalten.
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