Fertighäuser aus Holz – Vorteile und Nachteile

(Aktualisiert am 31. Januar 2024)

Noch unvollendetes geräumiges Fertighaus aus Holz.
Noch unvollendetes geräumiges Fertighaus aus Holz.

Fertighäuser aus Holz liegen im Trend, da Holz ein nachwachsender Baustoff ist, sofern es aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt. Holz lässt sich gut verarbeiten und bringt von sich aus gute Dämmeigenschaften mit. Fertighäuser aus Holz haben viele weitere Vorteile, doch gibt es auch Nachteile?

Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten

Verschiedene Typen von Fertighäusern aus Holz

Wer denkt, dass man mit Holz eine geringere Auswahl von Haustypen hat, irrt. Die meisten Fertighäuser werden aus Holz gebaut, in der sogenannten Holzrahmenbauweise. Oft sieht man das ihnen nicht an, da viele Menschen eine Putzfassade bevorzugen. Dadurch kann sehr schnell der Eindruck entstehen, dass es eine geringe Auswahl an Holzbau-Fertighäusern gibt, was aber nicht stimmt. Ein Holzbau-Fertighaus ist natürlich auch mit einer Holzfassade erhältlich. Es gibt viele verschiedene Typen von Fertighäusern: Bungalows, Eineinhalbgeschossige Häuser, Zweigeschossige Häuser, Garagen und Carports. Innerhalb dieser noch sehr allgemeinen Typisierung ist die Auswahl hinsichtlich der verschiedenen Bauweisen groß. Da hat mancher eher die Qual der Wahl.

Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist nicht nur CO2-neutral, sondern am Ende der Nutzungsdauer wieder sehr gut verwertbar.
Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist nicht nur CO2-neutral, sondern am Ende der Nutzungsdauer oft wieder verwertbar.

Individuelles Bauen und hohe Präzision

Entgegen vieler Vorurteile sind Fertighäuser aus Holz keine Häuser “von der Stange”. Neben dem gewählten Haustyp gibt es eine Vielzahl von Grundrissen für das individuelle Fertighaus. Doch nicht nur im Außen-, sondern auch im Innenausbau werden individuelle Wünsche berücksichtigt, z. B. das Design des Bades oder der Küche. Ein Haus zu bauen, bedeutet also auch bei Fertighäusern, individuell zu bauen. Fertighäuser sind Präzisionshäuser, denn die Holzfertigbauteile müssen millimetergenau passen. Das stellt die industrielle und maschinelle Produktion sicher, sowie handwerkliches Können.

Fertighäuser aus Holz – schnelle und trockene Bauweise

Die Schnelligkeit der Bauweise ergibt sich durch die hohe Vorfertigkeit der verschiedenen Bauteile. Ist das Fundament fertig, kann mit dem Aufbau der Fertigbauteile begonnen und innerhalb von wenigen Tagen auch abgeschlossen werden. Das Bauen selber ist witterungsunabhängig, da die Wand- und Deckenelemente trocken sind. Im Gegensatz dazu hat man es bei einem herkömmlichen Bau immer mit Baufeuchte zu tun. Das bedeutet, dass der Mörtel und Beton trocknen müssen, was mehrere Monate in Anspruch nimmt. Diese Trocknungszeit muss eingehalten werden, da ansonsten Schimmel droht. Diese Zeit spart man sich bei einem Fertighaus durch die trockene Bauweise ein. Sobald das Haus steht, kann man sofort mit dem Innenausbau beginnen. Eine schnelle Bauzeit hat auch finanzielle Vorteile, da man Mietzahlungen einspart, die bei einer herkömmlichen Massivbauweise durchaus ins Gewicht fallen. Denn je länger sich ein Bau hinzieht, desto höher die zusätzliche finanzielle Belastung durch Mietzahlungen und Verteuerungen von Baumaterialien.

Zeitplan und Planungssicherheit

Zur Planungssicherheit gehören zweierlei Dinge:

  • ein vorher vereinbarter und übersichtlicher Zeitplan für die unterschiedlichen Fertigungsschritte, bis zum Abschluss des Hausbaus;
  • das Abstimmen des vorhandenen Budgets auf die Ausstattung des Fertighauses.

Dieser Punkt hängt eng mit dem vorherigen Punkt zusammen, denn finanzielle Engpässe ergeben sich oft erst dann, wenn sich der Bau eines Hauses ungeplant in die Länge zieht und das vorhandene Budget nicht mehr ausreicht, um die damit verbundenen zusätzlichen Kosten zu decken.

Nachhaltigkeit – Energieeffizienz – Raumklima

Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft ist nicht nur CO2-neutral, sondern am Ende der Nutzungsdauer wieder sehr gut verwertbar. Holz hat darüber hinaus gute Dämmeigenschaften. Mit einem hoch wärmegedämmten Fertighaus aus Holz erreicht man eine hohe Energieeffizienz und spart Energiekosten ein, welche mit Sicherheit auch in der Zukunft einen wesentlichen Kostenfaktor ausmachen werden. Holz hat eine angenehme Oberflächentemperatur und sorgt für eine gute Luftfeuchtigkeit. Das damit zusammenhängende Raumklima ist gut für die Gesundheit und für das allgemeine Wohlbefinden.

Vermeintliche Nachteile von Fertighäusern aus Holz

Auch über die Nachteile von Fertighäusern aus Holz im Vergleich zu Massivbauhäusern sollte man Bescheid wissen. Denn dann weiß man, was man dagegen unternehmen kann.

  • Holz hat im Vergleich zu Stein oder Beton einen geringeren Schallschutz, da die Masse fehlt. Allerdings haben die Hersteller darauf reagiert und bieten mehrere Maßnahmen an, um den Schallschutz auf ein gutes und vergleichbares Niveau zu bringen. Achten Sie deshalb auf einen guten Schallschutz.
  • Oft herrscht Unsicherheit darüber, ob Holzhäuser nicht schneller bzw. häufiger brennen als Massivbauhäuser. Das ist nicht der Fall! Holz lässt sich nicht einfach entzünden. Außerdem müssen den Holzbauteilen ein “kontrolliertes Brandverhalten” bescheinigt werden. Der Feuerwiderstand von Holzbauteilen lässt sich ermitteln. Fertighäuser haben Mindestanforderungen hinsichtlich des Brandschutzes einzuhalten und die sind hoch.
  • Bei einem Fertighaus aus Holz ist es oft nötig, unterschiedliche Handwerksfirmen zu beauftragen, z. B. Dachdecker-, Maurer- oder Tischlerarbeiten. Das erfordert Koordination, Terminierung und die Kontrolle durch die Bauherren / Baufrauen. Das betrifft auch die Qualität der Arbeiten.

Quellen:

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