Wofür sich ein Baukredit alles nutzen lässt

Wofür man einen Baukredit alles nutzen kann, muss man ja wissen. Für Modernisierungen und Sanierungen lässt er sich nämlich auch verwenden.

Wofür man einen Baukredit alles nutzen kann, muss man ja wissen. Für Modernisierungen und Sanierungen lässt er sich nämlich auch verwenden.

Wofür lässt sich ein Baukredit nutzen? Kurze Antwort: Zum Bauen. Denn sicherlich ist der Baukredit namenstypisch für den Hausbau, doch lässt sich ein Baukredit auch für andere Zwecke rund um  die bauliche Richtung verwenden. Dieser Artikel schaut sich das einmal an und erklärt, für welche Projekte man eine Baufinanzierung einsetzen kann.

Was ist ein Baukredit?

Der Baukredit ist für die Finanzierung eines Grundstücks, den Hausbau oder den Kauf eines Hauses gedacht. Er hängt strikt mit einer Immobilie zusammen, wobei die Definition nicht so eng gestrickt ist, dass das Wort ›Bau‹ im Kreditnamen elementar ist. Ein Überblick:

  • Grundstückskauf – mit dem Geld aus einer Baufinanzierung darf ein entsprechendes Baugrundstück erworben werden. Oft gehen Grundstückskauf und Hausbau kredittechnisch Hand in Hand.
  • Materialien – die Materialien, die für den Hausbau benötigt werden, können über den Baukredit finanziert werden. Diesbezüglich gibt es bereits einen kleinen Unterschied, denn wer ein Bestandsgebäude über eine Baufinanzierung erwirbt und renovieren oder modernisieren möchte, der darf auch die hierfür benötigten Materialien und Arbeitskosten über den Baukredit finanzieren.
  • Baunebenkosten – Baunebenkosten und die Nebenkosten des Hauskaufs werden ebenfalls über den Baukredit finanziert.
  • Aufbau/Sanierung – der eigentliche Bau eines Hauses oder die Sanierung einer erworbenen Bestandsimmobilie werden über den Baukredit abgedeckt.

Grundsätzlich setzt ein Baukredit im Vergleich zu einem normalen Ratenkredit eine Besicherung voraus. Das Haus oder Grundstück an sich stellt nun die Sicherheit dar. Der Baukredit wird wahlweise als Hypothek oder als Grundschuld im Grundbuch eingetragen, sodass die Bank ein Pfandrecht erhält.

Wofür kann er genau genutzt werden?

Wer den eigenen Immobilienkredit günstig gestalten möchte, sollte die Angebote vorher durchrechnen und genau vergleichen.

Wer den eigenen Immobilienkredit günstig gestalten möchte, sollte die Angebote vorher durchrechnen und genau vergleichen.

Im Regelfall nimmt man den Baukredit auf, um das Gesamtprojekt Haus zu bezahlen. Denn Baufinanzierungen beziehen sich allgemein auf den Erwerb einer Wohnimmobilie, wobei nicht festgelegt ist, dass ein Hausbau notwendig ist. Ebenso konzentriert sich die Baufinanzierung nicht rein auf Häuser. Der Baukredit darf man auch zum Erwerb einer Eigentumswohnung nutzen. Ebenso ist es möglich, sich in ein Projekt einzukaufen und eine Eigentumswohnung zu bauen. Wichtig ist nur, dass man bei einem Baukredit  folgende drei Kriterien erfüllt.

Hausbezogen

Das Geld aus der Baufinanzierung verwendet man rein hausbezogen. Je nach Kreditgeber gibt es hier strikte Regelungen. So werden die Gelder bei Bauprojekten oft schubweise überwiesen, also stets nach der Fertigstellung eines Bauabschnitts. Dieser Weg hat Vorteile, denn geht die Baufirma insolvent, so ist nicht die gesamte Finanzierungssumme in der Insolvenzmasse enthalten. Je nach Finanzierung lassen sich auch abseits der reinen Bau- und Erwerbskosten auch Einrichtungskosten mit der Kreditsumme abdecken. So lässt sich zum Beispiel über die Aufnahme einer Küche verhandeln.

Modernisierungen

Modernisierungen lassen sich nur nach dem Kauf eines Hauses oder der Wohnung über die Baufinanzierung finanzieren. Bleibt von dem Baukredit Geld übrig, so sind einzelne Arbeiten ebenfalls davon bezahlbar. Es ist allerdings nicht möglich, eine schon erworbene Immobilie nachträglich über einen Baukredit zu modernisieren. Dies ist aus Kostengründen ohnehin nicht sinnvoll, denn Modernisierungskredite sind deutlich günstiger und kommen ohne Eintragungen ins Grundbuch aus.

Energetische Sanierungen

Egal ob beim Bau oder Kauf: Maßnahmen, die zu den energetischen Sanierungen zählen, darf man über die Baufinanzierung bezahlen. Doch auch hier gilt, dass nachträgliche Arbeiten über eine andere Finanzierungsform möglich sein müssen.

Achtung: Grundsätzlich kann es natürlich sein, dass man einen schon erhaltenen Baukredit nachträglich um eine Summe aufstockt, damit weitere Arbeiten sowie Modernisierungen stattfinden können. Dies muss jedoch gut überlegt werden. Da Baufinanzierungen eine Hypothek oder eine Grundschuld im Grundbuch hinterlassen, sind nachträgliche Änderungen an der Kreditsumme neu im Grundbuch zu hinterlegen. Da Grundbuchänderungen nur auf Antrag durchführbar sind und durch einen Notar erfolgen müssen, würden neue Kosten entstehen.

Wie lassen sich die Zinsen niedrig halten?

Baufinanzierungen haben zwar im Vergleich humane Zinsen, allerdings wünschen sich trotzdem Kunden, dass die Zinsen so niedrig sind, wie es nur geht. Aktuell haben angehende Hausbesitzer gute Chancen, denn das Zinsniveau ist aufgrund der Niedrigzinspolitik so niedrig, dass nach unten kaum Spielraum ist. Doch hierin liegt mit die Krux:

  • Zinsbindung – bei niedrigen Zinsen muss auf eine lange Zinsbindung geachtet werden, bei hohen Zinsen auf eine kurze Laufzeit. Die Zinsbindung besagt, dass innerhalb dieses Zeitraums keine Anpassung nach oben erfolgen kann.
  • Eigenkapital – es ist auf ein solides Eigenkapital von 10 – 20 Prozent Minimum zu achten. Je höher das Eigenkapital ist, desto geringer kann der Kredit ausfallen. Auch dies senkt die Zinskosten, zumal Banken oft geringere Zinssätze ansetzen, wenn Eigenkapital vorhanden ist.
  • Beleihung – die Beleihung des Hauses gilt als Sicherheit, dabei darf die Summe nicht ausgereizt werden. Fakt ist, die Grundschuld oder Hypothek darf den Wert des Hauses keinesfalls übersteigen. Zudem müssen Hausbesitzer auf eine gute Tilgungsrate achten, denn nur sie gewährt die Rückzahlung des Darlehens. Nehmen die Zinskosten mit der Zeit ab, so bleibt die Rate gleich und tilgt monatlich mehr. Wer jedoch mit einer Tilgungsrate von einem Prozent startet, der zahlt binnen zehn Jahren kaum etwas ab und schuldet der Bank nach der Zinsbindung fast so viel, wie zu Beginn – die Beleihung des Hauses sinkt also auch kaum.

Wichtig ist es, immer die Angebote rund um die Baufinanzierung zu vergleichen. Im Internet greifen auch die Vergleichsseiten auf Baukredite zu und bieten Interessenten einen simplen Weg, die Möglichkeiten einzusehen und zu vergleichen. So gut informiert kann nun auch bei der Hausbank oder Bausparkasse nach einem Finanzierungsangebot geschaut werden.

Fazit – der Baukredit ist zweckgebunden

Ein Baukredit ist für den Bau oder Kauf einer Immobilie gedacht. Zugleich erlaubt er es, Arbeiten, die eng mit dem Kauf oder Bau im Zusammenhang stehen, abzudecken. Fast jede Baufinanzierung wird in das Grundbuch eingetragen, sodass der Geldgeber ein Pfandrecht an dem Haus erwirbt, sollte es zu einem Ausfall der Kreditraten kommen. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Baufinanzierung unbedingt gut durchzurechnen und auf eine solide Eigenkapitalquote zu achten. Es kommt häufiger vor, als manche glauben, dass neu gebaute oder gekaufte Häuser wenige Jahre nach der Finanzierung in die Zwangsversteigerung gehen, da die Baufinanzierung anfangs nicht korrekt geplant wurde.

Bildquellen:

© Jessy Smith / Unsplash.com / Charles Deluvio / Unsplash.com

Über den Autor

Handwerker Profi Tom
Von Hause aus Harfenbauer - was ein hohes Maß an Präzision verlangt und auch schult, entwickelt, produziert und verkauft Tom heute seine eigene Kollektion an Gartenmöbeln . Natürlich aus Holz.

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