(Aktualisiert am 23. Oktober 2020)
Ein Waschbecken selbst montieren ist nicht jedermanns Sache. Ein wenig handwerkliches Geschick brauchen Sie schon, um sich an Rohrleitungen und Wasserhähne zu wagen. Eine Überschwemmung im Haus werden Sie ja nicht riskieren wollen.
Aber wenn Sie sich erstmal für ein neues Waschbecken entschieden haben, kann mit dem Einbau auf eigene Faust schon einiges an Geld sparen.
Sind Sie aber handwerklich fit für´s Waschbecken selbst montieren, liefert die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung eine erste Orientierung für den Einbau Ihres neuen Waschbeckens.
Ein neues Waschbecken selbst montieren
Ob Komplettsanierung oder Teilerneuerung – oft geht es beim Aufhübschen des Badezimmers dem alten Waschbecken an den Kragen. Das macht auch durchaus Sinn. Denn ein altes Waschbecken ist oft nicht unbedingt antik, sondern einfach nur dysfunktional.
Moderne Waschbecken Ihrer Wahl bieten heutzutage eine ganze Menge an Komfort und schauen auch richtig flott aus. Es lohnt sich also schon. Aber Sie müssen natürlich schon vorab darauf achten, ob das Waschbecken ihrer Wahl auch zum selbst montieren geeignet ist. Sprich: Ob Sie sich das Waschbecken selbst montieren auch zutrauen.
Schritt 1: Das Wasser abdrehen
Nicht vergessen: Stellen Sie vor der Montage das Wasser im Badezimmer ab, um mögliche Wasserschäden zu vermeiden.
Schritt 2: Bohrlöcher markieren
Falls die vorhandenen Stockschrauben nicht zum neuen Waschbecken passen oder noch keine Schrauben vorhanden sind, bringen Sie die neuen Schrauben selbst an. Diese liegen dem Waschbecken normalerweise bei.
Hierfür messen Sie die Abstände zwischen den für die Befestigung vorgesehenen Löchern im Waschbecken ab und markieren die Bohrlöcher waagerecht an der Wand.
Eine vom Hersteller mitgelieferte Bohrschablone erspart diesen Schritt. Das Abwasserrohr sollte sich dabei in der Mitte der beiden Bohrlöcher befinden. Nutzen Sie bei der Markierung eine Wasserwaage, um möglichst sauber zu arbeiten.
Tipp: Die Höhe des Waschbeckens sollte ca. der Hälfte Ihrer Körpergröße entsprechen. Bei mehreren Leuten im Haushalt finden Sie am besten einen Kompromiss zwischen größter und kleinster Person.
Schritt 3: Befestigungslöcher bohren
Um durch die glatten Fiesen zu bohren, nutzen Sie einen Fliesenbohrer. Damit Sie beim Bohren nicht abrutschen, empfiehlt sich das Aufkleben von Krepp-Klebeband oder vorsichtiges Anrauen der Fliesen mit einem Körner.
Die Größe des Bohraufsatzes richtet sich nach den verwendeten Schrauben und Dübeln. Sorgen Sie nun für sicheren Stand und setzen die Bohrmaschine im 90-Grad-Winkel zur Fliese an.
Bohren Sie vorsichtig durch die Fliese hindurch und wechseln dann auf einen Steinbohrer-Aufsatz. Anschließend drücken Sie die Dübel in die Bohrlöcher und drehen die Stockschrauben mit einem Schraubenschlüssel hinein. Am Ende sollte von diesen nur noch das Gewinde zu sehen sein.
Schritt 4: Den Wasserhahn montieren
Schließen Sie die Mischbatterie am besten schon vor der Wandmontage des Waschbeckens an selbiges an. Dabei sollten Sie jedoch ein paar Unterschiede beachten.
Armatur mit direktem Anschluss
In den meisten Fällen schließen Sie die Armatur direkt an die Warm- und Kaltwasserleitungen an. Hierfür schrauben Sie beide Schläuche jeweils von unten handfest an die Mischbatterie. Anschließend montieren Sie die Gewindestäbe am Wasserhahn und schieben die Auflageplatte von unten hinein.
Jetzt können Sie die Mischbatterie mitsamt Dichtungsring auf das Waschbecken setzen und von oben die Schläuche durch die dafür vorgesehene Öffnung im Becken stecken.
Zum Abschluss drehen Sie von unten die Mutter und die darüberliegende Unterlegscheibe sowie den zweiten, härteren Dichtungsring, fest. Achten Sie vor dem endgültigen Festziehen darauf, dass die Position des Wasserhahns Ihren Vorstellungen entspricht.
Armatur mit dezentralem Anschluss
Besitzen Sie einen Durchlauferhitzer oder einen Warmwasserspeicher, benötigen Sie eine spezielle Niederdruckarmatur. Diese weist nicht zwei, sondern drei Trinkwasserschläuche auf.
Zwei davon verbinden Sie mit dem Durchlauferhitzer oder Warmwasserspeicher und einen mit dem Eckventil (siehe Schritt 8). Welche Schläuche Sie wo anbringen müssen, erkennen Sie durch eine entsprechende Markierung und meist auch anhand der Gebrauchsanleitung.
Armatur mit Excenter
Soll die Ablaufgarnitur mit einem Excenter-Stopfen ausgerüstet werden, bringen Sie die dafür vorgesehene Hebelstange am Waschbecken an. Dazu führen Sie die Stange von oben über die Öffnung an der Rückseite des Waschbeckens ein.
Schritt 5: Silikon auftragen
Geben Sie Sanitär-Silikon auf die Waschbecken-Rückseite. So können Sie Materialspannungen zwischen den Fliesen und dem Becken vermeiden. Als Alternative zum Silikon eignen sich auch Kunststoffprofil oder Dichtungskitt.
Schritt 6: Das Waschbecken anbringen
Für diesen Schritt beim Waschbecken selbst montieren benötigen Sie einen kräftigen Mithelfer: Heben Sie zu zweit die Waschschüssel an und schieben Sie diese über die Stockschrauben. Darüber werden die Kunststoff-Führungsschienen sowie die Unterlegscheiben geschoben.
Drehen Sie nun die Muttern auf beiden Seiten handfest an und kontrollieren Sie mittels Wasserwaage das Becken auf einen waagerechten Sitz.
Bei Bedarf bringen Sie die Schrauben per sanftem Druck in die waagerechte Position. Nun können Sie die Muttern festziehen.
Schritt 7: Die Eckventile
Falls Sie sich dazu entscheiden, neue Eckventile einzusetzen, sollten Sie auf ein gründliches Abdichten achten. Dazu rauen Sie das Gewinde leicht mit einer Säge an und wickeln Teflonband oder Dichtungshanf darum. Mit einem Schraubenschlüssel können Sie die Eckventile anschließend an den Kalt- und Warmwasserleitungen befestigen. Am Ende sollten die Zapfen dabei nach oben zeigen.
Tipp: Drehen Sie die Ventile nicht zurück, da ansonsten der Anschluss undicht wird. Lässt es sich nicht vermeiden, drehen Sie die Eckventile jedoch besser ganz heraus und dichten diese erneut ab.
Schritt 8: Anschluss der Wasserleitungen
Im achten Schritt schließen Sie die Wasserschläuche an die Eckventile an. Halten Sie sich dabei an die
Angaben des Herstellers und knicken oder drehen Sie die Schläuche nicht. Zudem sollten Sie nicht
vergessen, Dichtungsringe zu nutzen.
Schritt 9: Die Ablaufgarnitur
Egal, ob es sich um ein Modell mit Gummistöpsel oder eines mit Excenter-Stopfen handelt: Dichten Sie den Ventilkelch von unten ab. Dazu eignet sich Kitt. Dann bringen Sie den Ventilkelch von oben im Ablauf des Waschbeckens an.
Von der Unterseite können Sie den Kelch nun mit dem entsprechenden Gegenstück so festschrauben, bis Sie einen Teil des Kitts herauspressen.
Bei Excenter-Stopfen
Achten Sie darauf, dass der Excenter-Hebel, der am Unterteil befestigt ist, exakt nach hinten zeigt.
Beide Hebelstangen sollten dann mit dem Gelenk verbunden werden. Nutzen Sie dafür die vorgesehenen Feststellschrauben und orientieren Sie sich gegebenenfalls an den Herstellerangaben.
Bei einer Überlaufgarnitur
Bei Modellen mit Überlaufgarnitur stecken Sie das Überlaufrohr in den Überlaufanschluss. So können Sie es mit dem Überlaufventil verschrauben. Kürzungen nehmen Sie mit einer dafür geeigneten Säge vor.
Schritt 10: Der Siphon
Der Siphon ist das letzte Teil, das es einzubauen gilt. Bauen Sie diesen nach der beigefügten Anleitung zusammen. Dann setzen Sie die Rosette auf den Siphon auf und stecken das andere Ende in den Dichtring am Abflussrohr.
Wenn Sie den Siphon ausgerichtet haben, verschrauben Sie ihn mit der Dichtung und dem Ventilunterteil.
Schritt 11: Die Wasserleitung wieder anstellen
Nun, da alles fest verschraubt ist und dicht sitzt, können Sie die Wasserleitung wieder anstellen. Öffnen Sie dann die Eckventile und lassen etwas Wasser aus dem Hahn laufen. So können Sie prüfen, ob auch wirklich alles dicht ist.
Schritt 12: Silikonversiegelung
Damit kein Wasser hinter das Waschbecken gerät, versiegeln Sie die Lücke zwischen Waschschüssel und Wand mit Silikon. Dafür sollten Becken und Wand fettfrei und trocken sein. Das Silikon können Sie mit einem Fugenglätter glattstreichen, auf den Sie vorher etwas Spülmittel geben.
Und geschafft! Sie haben erfolgreich Ihr neues Waschbecken selbst montiert. Mit der richtigen Pflege bleibt es nun sicher für lange Zeit ein schöner Blickfang in Ihrem Badezimmer.
Bildquellen:
© RainerSturm / pixelio.de (beide Bilder)
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