Fenster erneuern: Ab wann macht eine Sanierung der Fenster Sinn?

(Aktualisiert am 15. September 2020)

Alte Fenster - Fenster erneuern

Fenster, die nicht mehr taugen, sollte man erneuern.

Fenster erneuern – wann steht das auf jeden Fall an? So einfach ist das gar nicht zu sagen, denn Fenster erfüllen haben verschiedene wichtige Funktionen in jedem Gebäude. Sie dienen zugleich als Visitenkarte, Wärmedämmung sowie Schall- und Einbruchschutz. Außerdem gewährleisten sie das Lüften der Räume. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Fensters beläuft sich auf etwa 48 Jahre. Somit sind sie eine langfristige Anlage, deren Auswahl und Kauf genau überdacht werden sollte. Dies gilt auch im Falle eines Fensteraustauschs.

Die Energieeffizienz von Fenstern

Neue Fenster braucht das Haus

Alle Fenster erneuern – in einem Schwung ist oft die beste Lösung.

Fenster haben kein Verfallsdatum. Ob und wann sie ausgetauscht werden sollten, hängt daher von vielen verschiedenen Faktoren und Gesichtspunkten ab. Insbesondere in alten Häusern und Gebäuden finden sich häufig vollkommen intakte Holzfenster mit Einfach- oder Zweifachverglasung.

Dass sie noch intakt sind, heißt jedoch nicht, dass sie nicht ausgetauscht werden sollten. Denn: Durch Fenster dieser Art gehen sowohl Geld als auch Energie verloren.

Ein Viertel der Wärme eines Raumes kann sich so verflüchtigen. In solchen Fällen ist ein Austausch der Fenster ausgesprochen sinnvoll, da die Energiekosten auf Dauer erheblich gesenkt werden können. Durch den Einbau neuer, besser isolierter Fenster kann also langfristig trotz Neuanschaffung eine Menge Geld gespart werden.

Wer sich Gedanken um die Preise einer solchen Neuanschaffung macht, kann übrigens beruhigt sein: Im Falle eines Fenstertauschs zugunsten besserer Energiewerte kann meist ein finanzielles Förderprogramm in Anspruch genommen werden.

Weitere Faktoren und Gesichtspunkte

Neben der Energieeffizienz der Fenster spielen noch andere Faktoren und Aspekte eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Entscheidung über eine Fenstererneuerung. Die Fenster sollten daher nach folgenden Fragen und Gesichtspunkten bewertet werden:

  • Sind sie luft- und winddicht?
  • Schützen sie den Innenraum auch bei starken Regenschauern vor einem Eindringen von Wasser?
  • Funktioniert der Öffnungs- und Schließmechanismus ohne Probleme?
  • Schützen sie vor Schimmel an den Wänden der Räume?
  • Beugen sie bei Frost der Bildung von Tauwasser auf der Glasscheibe vor?
  • Schützen sie vor Lärm und Schall?
  • Ist die Oberfläche des Fensterprofils unbeschädigt?
  • Besitzen sie mindestens eine Zweifachverglasung?

Sollten mehrere der oben genannten Punkte und Aspekte nicht zutreffen, empfiehlt es sich, über ein Ersetzen der Fenster nachzudenken.

Vom Fenster zur Balkontür

Fenster sanieren

Renovieren und Fenster sanieren

Neben den Fenstern sollten bei einer Sanierung des Hauses auch Haustüren, Balkontüren, Dach- und Kellerfenster auf der To-Do-Liste stehen. Entscheidend ist hierbei auch das verbaute Material. So muss ein Rahmen aus Holz häufiger gewartet werden als ein Rahmen aus Aluminium oder Kunststoff.

Ein Austausch der Fenster ist erst im Falle einer fehlerhaften oder unansehnlichen Dichtung oder Verglasung unausweichlich. Auch, wenn das Glas des Fensters nicht mehr dicht ist – die Wärme also aus den betroffenen Räumen weicht – oder das System zum Schließen der Fenster beschädigt ist, so beispielsweise durch häufiges bis exzessives Lüften, bietet sich ein Austausch des Fensters beziehungsweise der fehlerhaften Teile und/oder Bauelemente an.

Auch das Einsparen von Energie und Heizkosten ist ein Faktor. Alte Bauelemente von Fenstern verfügen über eine tendenziell eher niedrige Wärmedämmung. Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt beim Hausbau aber einen bestimmten, sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten vor.

Um auch in Häusern älterer Bauart Energie und Heizkosten sparen zu können, sollte über das Erneuern der alten Bauelemente nachgedacht werden. Denn: Der Einbau moderner Fenster gewährleistet nicht nur ein komfortables, sondern vor allem auch ein energieeffizientes Wohnen.

Die Kosten einer Fenstersanierung

Die Kosten für einen Austausch der Fenster variieren. Hier spielen Faktoren wie Form, Farbe, Größe und Material eine Rolle. In Sachen Material sind Holzfenster günstiger als Aluminiumfenster. Besonders preiswert ist Kunststoff. Die Wahl des Fensterrahmens hängt hauptsächlich vom individuellen und persönlichen Geschmack ab.

Denn: Heutzutage bieten alle neuen und modernen Fenstermaterialien beste Dämm- und Schallschutzeigenschaften, um so zur Einsparung von Energie beizutragen.

Zusätzliche Kosten bei der Sanierung der Fenster entstehen bei der Wahl von Farbe, Verschönerungen oder Sicherheitsmaßnahmen. Sparen lässt sich bei der Montage, indem diese selbst vorgenommen wird. Wichtig: Die Anschlussfugen sollten dicht und luftundurchlässig montiert werden. Auf diese Art und Weise halten die Fenster Jahr für Jahr Witterung, Fremdeinwirkung und Temperaturschwankungen stand.

Die Bedeutung des U-Wertes

Moderne Fenster mit Wärmeschutzverglasung sorgen für Wärme und senken den Energieverbrauch. Doch nicht immer ist ein Austausch der Fenster empfehlenswert. Generell gilt: Dichte Fenster machen Sinn. Denn nicht selten zählen sie zu den großen, nicht zu unterschätzenden Schwachstellen eines Hauses. Dann geht die mühsam erzeugte Wärme durch Dichtung und Fensterglas verloren. Thermobildkameras stellen den Verlust in Rot dar.

So können sie dabei helfen, aufzuzeigen, ob die Fenster im jeweiligen Gebäude dicht sind – oder eben nicht. Übrigens: 15 Prozent der Energie gehen über die Fenster eines Gebäudes verloren. Eine Sanierung lohnt sich vor allem bei Fenstern in Altbauten. Denn sie sind meistens einglasig. Entscheidend ist die Anzahl der Scheiben. Eine, zwei oder drei? Vakuum oder Edelgas?

Schließlich lässt sich der Sinn einer Sanierung am sogenannten U-Wert der Fenster erkennen. Er definiert den Wärmeverlust beziehungsweise Wärmedurchgang. Je weniger Scheiben, desto schlechter der U-Wert. Besonders vor 1995 eingebaute Fenster bieten ein großes Einsparpotenzial.

Seit der Energiesparverordnung von 2009 sind höchst wärmedämmende Verglasungen Pflicht. Diese gelten als dicht. Fenster mit nur einer Glasscheibe erreichen einen U-Wert von etwa 5,8. Zweifaches Isolierglas ohne Gasfüllung kommt da schon auf 2,7. Drei Gläser ohne Edelgasfüllung liegen bei einem Wärmedurchgangswert von etwa 1,9. Experten und Energieberater empfehlen bis zu diesem U-Wert eine Sanierung der Fenster.

Der Energiecheck der Deutschen Bundesstiftung Umwelt

Das Senken des U-Wertes um 0,1 spart bei einer Fensterfläche von einem Quadratmeter einen Liter Heizöl pro Jahr. Kein Wunder, dass durch Wärmeschutzfenster gegenüber Altbaufenstern 50 bis 70 Prozent weniger Wärme verloren gehen. Die Heizkostenrechnung lässt sich dadurch nicht selten um 240 bis 260 Euro pro Jahr reduzieren. Kniffliger ist da schon die Frage, ob auch Fenster, die im oder nach dem Stichjahr 1995 eingebaut wurden, saniert beziehungsweise ausgetauscht werden sollten.

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt organisiert im Rahmen einer ihrer Aktionen einen kostenlosen Energiecheck, ausgeführt von Handwerkern und Energieberatern, der einen ersten Überblick über den Energiezustand eines Gebäudes geben soll. Sie gilt bundesweit. Nicht empfehlenswert ist der Austausch von Zweifach- oder Dreifach-Wärmeschutzgläsern mit Beschichtung und/oder Gasfüllung. Sie kommen auf einen U-Wert von mindestens 1,3, so dass die Sanierung der Fenster sich finanziell nicht lohnen würde.

Schimmel und Feuchtigkeit

Wärmedämmende Fenster, das haben wir gesehen, sind so oder so mehr als nur sinnvoll. Dennoch ist der Austausch der Fenster bei einer Sanierung meist nur einer von vielen Schritten. Viele Hausbesitzer haben Angst vor Schimmel und/oder Feuchtigkeit. Dichte Scheiben verringern tatsächlich den Luftaustausch im gesamten Haus.

Dies führt dazu, dass die Luftfeuchtigkeit in den Räumen steigt. Diese macht sich vor allem bemerkbar an kühlen Wänden – durch die Bildung von Schimmel. Noch verstärkt wird dieser Effekt durch schlecht gedämmte Decken und Außenwände.

Experten, so beispielsweise Energieberater, empfehlen daher auch immer, nicht nur eine, sondern gleich mehrere Maßnahmen bei der Sanierung des Gebäudes umzusetzen. Gutes Isolierglas ist vollkommen nutzlos, wenn Wärmebrücken in den Räumen die Heizungsluft nach draußen leiten. Beim Einbau neuerer und modernerer Fenster sollte daher dafür gesorgt werden, dass an den Laibungen der Fenster Platz für eine zusätzliche, später angebrachte Dämmschicht bleibt.

Werden Fenster in einem Altbau ersetzt, empfiehlt sich immer auch eine Dämmung der Außenwände. Sollte die Sanierung des Gebäudes nicht sofort umgesetzt werden können, sollte sie zur Vermeidung von Schimmelbildung spätestens nach zwei Jahren erfolgen.

Fenster erneuern – der Einbau der Fenster

Wer seine Fenster erneuern will, sollte auf eine hochwertige Verarbeitung ebendieser Fenster achten. Daneben ausschlaggebend für Langlebigkeit, Energieeffizienz, Einbruchsicherheit sowie Wärme- und Schallschutz ist die richtige Montage. Eine wichtige Rolle spielt die richtige Fugenausrichtung – vor allem im Falle der Innenverfugung. Diese muss umlaufend luftdicht sein. Im Hinblick auf die Bautiefe des Elements kommt es auf eine hinreichende Wärmedämmung zwischen Wand und Fensterelement an.

Die größte Fehlerquelle liegt für gewöhnlich in der Planung der Montageanschlüsse. Sie sollten sorgfältig durchdacht und ausgeführt werden. Zu berücksichtigen sind Größe und Gewicht des Fensters. Fenster, die so eingebaut werden, halten langfristig Witterung, Erschütterung, Wärmespannung und Materialdehnung stand. Bei der Auswahl eines Fenstermontagebetriebes empfiehlt es sich, auf das RAL Gütezeichen Fenstermontage zu achten. Es gewährleistet einen erstklassigen Einbau der Fenster auf Grundlage des RAL Montageleitfadens.

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Über den Autor

Handwerker Profi Tom
Von Hause aus Harfenbauer - was ein hohes Maß an Präzision verlangt und auch schult, entwickelt, produziert und verkauft Tom heute seine eigene Kollektion an Gartenmöbeln . Natürlich aus Holz.

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