(Aktualisiert am 16. Januar 2024)
Epoxidharz richtig mischen ist nicht schwer, aber man sollte schon nach Plan vorgehen. Einfach nach Gefühl mischen geht in der Regel schief. Also Anleitung lesen und, noch wichtiger: Vorab alle nötigen Schutzmaßnahmen griffbereit haben.
Was ist Epoxidharz?
Epoxidharz ist farblos und transparent. Es eignet sich hervorragend für dekorative Zwecke besonders bei der Gestaltung von Möbelstücken und anderen Gegenständen der häuslichen Einrichtung.
Auch Tresen oder Tische werden gern mit dem Kunstharz beschichtet, das auch unter dem Namen Resin bekannt ist. Für Reparaturen oder zum Basteln wird es ebenfalls oft verwendet.
Will man das Resin nicht nur transparent, bieten die Hersteller Farben in Pulverform oder als Paste zur Beimischung an. Aber auch andere Farben können Sie genauso gut verwenden.
Wichtig ist, dass Sie das Epoxidharz richtig mischen und dabei darauf achten, dass dieses Kunstharz giftig ist.
Epoxidharz richtig mischen: Harz und Härter
Ganz wichtig: Bevor Sie die Menge Epoxidharz, die Sie brauchen, mischen, bewaffnen Sie sich mit Handschuhen, Schutzbrille, Schutzmaske sowie einem Messbecher, den Sie auch als Anrührgefäß nehmen und einem Rührstab.
Bei größeren Mengen an Epoxi Resin – etwa für einen Tisch – reicht es, wenn Sie Harz und Härter per Volumen ausmessen. Sie brauchen dann also nur einen Messbecher. Bei kleineren Mengen, z.B. für kleine Bastelarbeiten, brauchen Sie mehr Genauigkeit. Deshalb wäre dann auch eine Digitalwaage wichtig.
Zuerst Harz und Härter anrühren, anschließend die Farbe oder das Farbpulver hinzugeben. Beim Anrühren von Harz und Härter ist das Mischungsverhältnis entscheidend. Das bewegt sich in der Regel bei 2:1, also zwei Teile Harz und ein Teil Härter. Aber es gibt auch Hersteller, bei denen das Mischungsverhältnis 1:1 ist. Also schauen Sie, bevor es losgeht, welche Angaben der Hersteller macht.
Tipp für das richtige Mischen noch: Schätzen Sie möglichst genau ab, wie viel Epoxidharz Sie z.B. für Ihren Tisch brauchen. Da dieses Kunstharz recht teuer ist, lohnt es sich bei Gießarbeiten sogar, vorab mit Hilfe von Sand o.ä. das genaue Volumen zu ermitteln.
Epoxidharz richtig mischen und färben
Jetzt mischen Sie die Farbe in das schon angerührte Epoxi Resin. Der Anteil der Farbbeigabe an der gesamten Mischung sollte bei 5 bis maximal 10 Prozent liegen. Man beginnt mit einem kleinen Tropfen und mischt gut durch.
Orientieren Sie sich daran, dass die Farbgebung homogen ist. Allmählich mehr Farbe hinzugeben, bis die Farbintensität Ihren Vorstellungen entspricht. Immer gut verrühren, es dürfen keine Schlieren oder Klümpchen vorhanden sein.
Epoxid-Farben vom Hersteller
Die Farbpasten der Hersteller werden als RAL-Farben angeboten. Es gibt auch eine große Auswahl an Farben, etwa 49 Epoxidharz-Farbpasten, eine Paste mit Metallic-Farben oder gesonderte Pigmente, wie Leuchtfarben. Ob man diese angebotenen Produkte verwendet oder sich für andere Optionen entscheidet, die Farbe sollte immer konzentriert sein, damit die Aushärtung des Harzes nicht beeinflusst wird.
Acrylfarbe als Beimischung
Eine Acrylfarbe ist mit dem Kunstharz gut mischbar. Sie besteht selbst aus Anteilen von Kunstharz, Pigmenten, Wasser und Zusätzen für die Konservierung. Mit dieser Farbbeigabe entsteht ein besonders gleichmäßiges Ergebnis.
Nach der Aushärtung wird die Farbe meist leicht matt aufgrund der Bindemittel. Deshalb sollte eine Acrylfarbe gewählt werden, die besonders flüssig ist und mit einem farblosen Acrylbinder hergestellt wurde.
Tinte zum Einfärben
Meist wird bei Tinten Wasser als Lösungsmittel verwendet, selten Alkohol. Beide Sorten garantieren eine besonders hohe Pigmentierung, und nur wenige Tropfen reichen aus, um das Epoxidharz einzufärben.
Die Airbrush
Airbrush-Farben sind fast immer Acryl- oder Wasserfarben, beide auf Wasserbasis. Die feine Struktur ihrer Pigmente und ihre hohe Fließfähigkeit als Sprühfarben eignen sich für die Mischung mit Epoxidharz besonders gut. Sie bieten eine außerordentlich hohe Leuchtkraft und eine sehr feine Pigmentierung. Allerdings sind sie im Vergleich mit gewöhnlichen Farben meist deutlich teurer.
Wasserfarbe
Die Mischbarkeit von Wasserfarbe mit Harz ist außerordentlich gut. Ein Nachteil ist die schwache Pigmentierung im Vergleich mit Tinten und Acryl-Farben. Für eine deckende Einfärbung sind andere Farben besser geeignet, die Transparenz des Kunstharzes bleibt bei Wasserfarben doch meist erhalten.
Trockenes Pigment
Pigmente sind nicht unbedingt in Flüssigkeiten gelöst. Kreide wird in einem gepressten Block geliefert, reines Pigment ausschließlich als Pulver. Aber auch diese Farben können mit Epoxidharz gemischt werden, wenn die geringe Granularität beachtet wird.
Denn die gemahlene Kreide und auch das reine Pigment lösen sich in der fertigen Mischung nicht vollkommen auf. Dies kann man sich aber für besondere Effekte nutzbar machen, etwa wenn man strukturierte Farbkompositionen herstellen will. Besonders ein körniger Look ist mit trockenem Farbpulver überzeugend realisierbar.
Ölfarbe ist eher ungeeignet
Ölfarbe ist für die Mischung mit Kunstharz nicht besonders geeignet. Die enthaltenen Lipide vertragen sich nicht gut mit den Komponenten des Epoxidharzes, eine einheitliche und stabile Verbindung von Harz und Farbe ist nicht zu erwarten. Auch nach längerem Rühren bleiben beide Bestandteile separiert, kleinere Farbklumpen verbleiben im Kunstharz.
Die Zusammensetzung der Farben ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Als Epoxidharz sind unterschiedliche Mischverhältnisse und Materialqualitäten erhältlich, die nicht einheitlich auf Farbbeigaben reagieren. Außerdem sind auch andere Farbanwendungen bekannt, einige schwören sogar auf Nagellack, um Harz zu färben. Und generell gilt: Den Experimenten und Kompositionen sind keine Grenzen gesetzt.
Bildquellen:
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