Alten Holzboden aufbereiten

(Aktualisiert am 8. Dezember 2020)

Erst schleifen, dann versiegeln

Alten Holzboden aufbereiten: Zuerst mal schleifen

Wer in seinem Zuhause alte Holzdielen hat, kann diese ohne allzu großen Aufwand verjüngen. Für die Aufbereitung sind lediglich ein paar Schritte zu beachten.

Bevor es losgehen kann

Der Holzboden hat über viele Jahre hinweg seinen schönen Glanz verloren und sieht nun stumpf und verschlissen aus. Bevor Sie dem Holz neuen Glanz verleihen können, müssen Sie den Holzboden gründlich abschleifen, um ihn anschließend neu einwachsen und versiegeln zu können.

Bevor die Arbeit beginnt, sollten Sie die gesamte Bodenfläche nach Löchern absuchen und diese mit Spachtelmasse fest verschließen. Größere Löcher lassen sich zusätzlich mit einem Holzdübel stopfen.

Herausragende bzw. vorstehende Schrauben und Nägel sollten Sie vor dem Abschleifen auf jeden Fall entfernen oder auch fester in Boden drehen bzw. schlagen. Andernfalls könnten dann beim Schleifen des Holzes Funkenschläge entstehen, welche wiederum das Schleifmehl entzünden könnten.

Für die Arbeit des Schleifens selbst benötigen Sie bzw. die Handwerker, die diese Arbeit für Sie übernehmen, ein Schleifgerät. Dieses muss nicht extra gekauft werden. Viele Baumärkte verleihen das Gerät zu einem günstigen Preis.

Zuerst den Holzboden abschleifen

Egal, ob der Holzboden eine Auffrischung benötigt oder eine gründliche Bodensanierung nötig ist, zuerst müssen Sie mit dem Schleifgerät die beschädigte oder eben schon abgenutzte Lackschicht abschleifen. Was sollten Sie dabei beachten?

  • Ist der Boden stark beeinträchtigt, können bis zu vier Schleifgänge nötig sein, ehe wirklich alle hässlichen Flecken und Stellen verschwunden sind.
  • Handelt es sich um ein Mosaikparkett oder in Würfeln verlegtes Parkett, sollten Sie den Boden am besten diagonal abschleifen.
  • Beim Stabparkett empfehlen wir Ihnen einen Schleifwinkel von 7-15 Grad.
  • Dielenböden dagegen sollten Handwerker parallel zum Dielenverlauf bearbeiten.
  • Schleifpapier: Für das Schleifen kommt verschiedenes Schleifpapier zum Einsatz. Der erste Durchgang lässt sich großer Körnung durchführen, in den nachfolgenden Schleifgängen kommt feines Sandpapier zur Anwendung.

Bei der Arbeit ist es sinnvoll eine Schutzmaske und Arbeitskleidung zu tragen. Denn durch das Abschleifen entsteht eine große Menge Holzstaub. Da der Staub leicht entzündlich ist, sollten Sie den Staubsack des Geräts regelmäßig leeren, am besten, wenn dieser noch nicht halb voll ist. Ein voller Staubbeutel beeinträchtigt zudem die Absaugleistung.

Darauf sollten Sie beim Abschleifen des Bodens selbst achten:

  • Schleifmaschine ruhig halten
  • kontinuierlich die Oberfläche bearbeiten
  • unebene Stellen im rechten Winkel zur Schleifrichtung bearbeiten
  • damit keine Schleifspuren entstehen, in entgegengesetzter Richtung nachschleifen
  • Ecken und Ränder mit einer Eckenschleifmaschine behandeln

Nachdem der Holzboden abgeschliffen ist, saugen und wischen Sie den Boden – am besten mehrmals – gründlich, bis kein Staubteilchen mehr auf dem frisch geschliffenen Holzboden zu finden ist. Denn nun geht es den nächsten Schritt – bei dem wirbelnde Staubteilchen ziemlich stören würden:

Holzboden versiegeln und wachsen

stark gemaserter Holzboden

Holzboden stark gemasert

Sobald der Boden sauber und trocken ist, steht die Versiegelung an. Dafür verwenden Sie einen Versiegelungslack, den sie mit gleichmäßigen Streichbewegungen auf den Boden auftragen.

Allgemein empfehlenswert dabei ist es, sich beim Versiegeln von der Lichtquelle wegzubewegen, da sie dadurch unsauber bearbeitete Partien sofort erkennen können.

Um den Holzlack bequem auf der ganzen Fläche verteilen zu können, ist eine Fußbodenrolle gut geeignet. Wichtig ist auch, dass der Holzboden während des Versiegelns nicht der Sonne ausgesetzt ist, da sonst Blasen im Lack entstehen.

Den Vorgang des Versiegelns sollten Sie normalerweise gleich am nächsten Tag wiederholen. Der Boden ist nach der Trocknung bereits begehbar, der Lack ist aber erst nach rund zwei Wochen widerstandsfähig.

Um den frisch bearbeiteten Holzboden zu pflegen und damit seine frische Schönheit länger, behandeln Sie den Boden nun im letzten Schritt mit einem Bohnerwachs. Das Wachs sorgt für einen Schutzfilm, der die Oberfläche strapazierfähiger macht und den Boden vor Verschmutzungen schützt. Passende Pflegeprodukte gibt es bei antikwachs.de.

Das Wachs lässt sich am besten mit einer Poliermaschine auftragen. Dadurch entsteht eine ebene, polierte Oberfläche. Mit dem Wachs sollten Handwerker sparsam umgehen. Auch hier ist es nach kurzer Einwirkzeit ratsam, den Vorgang zu wiederholen.

Bei allen Arbeiten am Holzboden ist es notwendig, für ausreichend Frischluft zu sorgen. Auf focus.de finden Handwerker eine Videoanleitung für das Abschleifen von Holzböden.

Lesen Sie auch: Holzarten für Parkettboden

Bildquellen:

© Niels Heidenreich / wikimedia commons (Creative Commons 2.0) / Rainer Sturm / pixelio.de

 

Über den Autor

Handwerker Profi Tom
Von Hause aus Harfenbauer - was ein hohes Maß an Präzision verlangt und auch schult, entwickelt, produziert und verkauft Tom heute seine eigene Kollektion an Gartenmöbeln . Natürlich aus Holz.

2 Kommentare zu "Alten Holzboden aufbereiten"

  1. Franziska Bergmann | 29. April 2019 um 12:33 |

    Mein Onkel möchte ebenfalls sein Holzboden auffrischen. Danke für den Tipp nach dem Holzlack noch Bohnerwachs als Bodenbeschichtung zu verwenden. Dass man diesen mit einer Poliermaschine auftragen muss, war mir nicht bewusst.

  2. Freunde haben unter dem Holzfußboden eine Fußbodenheizung. Die verhindert, dass Sie den Boden mit Wachs versiegeln, weil das nicht richtig haften würde. Wie ist das mit der Bodenbeschichtung in der Nahrungsmittelindustrie? Ich würde gern im Café Holz haben wollen, statt Beton, muss der Boden versiegelt werden?

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