Werkstoffkunde für Zwinge, Umschalt-Knarre, Feile & Co

Zur Werkstoffkunde für die Zwinge gehört, dass sie keine scharfen Kanten aufweisen darf und die beweglichen Teile präzise verarbeitet und gefettet sein müssen.

Zur Werkstoffkunde für die Zwinge gehört, dass sie keine scharfen Kanten aufweisen darf und die beweglichen Teile präzise verarbeitet und gefettet sein müssen.

Die Materialbeschaffenheit ist ein wichtiges Kriterium für die Qualität von Handwerkszeugen. Der Werkstoff, aus dem das Arbeitsgerät besteht, sollte aus möglichst hochwertigem Material bestehen und die Ergonomie für die Arbeit optimal sein. Bei manchen Geräten ist eine gute Oberflächenvergütung wichtig, da es die Festigkeit und Härte erhöht. Wir zeigen Ihnen, worauf es in Sachen Material für einige wichtige Werkzeuge besonders ankommt. Eine kleine Werkstoffkunde für Zwinge, Umschalt-Knarre, Feile & Co – Werkzeug, das Heimwerker schätzen. 

Umschalt-Knarre aus Chrom-Vanadium Stahl

Premium-Hersteller fertigen ihre Ratschen aus hochwertigem Chrom-Vanadium-Stahl und verchromen die Oberfläche gegen Rost. Eine saubere Verarbeitung ist dabei selbstredend die Voraussetzung für einen leichtgängigen Mechanismus der beweglichen Teile. Der Steckschlüsselaufsatz darf auch keine scharfen Kanten aufweisen, damit man den Vierkant sicher halten und auch leicht entfernen kann.

Profi-Ratschen erkennt man auch daran, dass sie gut in der Hand liegen. Ein weiteres Indiz ist ein rutschfester, gut verarbeiteter Kunststoffgriff. Durch einen optimal geformten Griff gibt es dann auch keine Verletzungsgefahr durch eine scharfe Kante oder überstehenden Grat, sodass eine große Kraftübertragung über die Umschalt-Knarre auf das Werkstück möglich ist. Bei einer ¾“-Knarre ist zu beachten, dass diese keinen speziellen Griff am langen Stahlhebel hat.

Kleine Werkstoffkunde für eine Zwinge

Schraubzwingen gibt es in verschiedenen Materialien. Zwingen aus Vollstahl werden überwiegend dort eingesetzt, wo es zu Vibrationen kommen kann. Sie sind elastischer und passen sich den Schwingungen an. Hochwertige Zwingen werden aus Temperguss für die Gleit- und Festbügel sowie aus Stahl für die Gleitschiene gefertigt.

Um Korrosion zu vermeiden, sollten die Bügel und die Gleitschienen beschichtet sein. Zur Werkstoffkunde für die Zwinge gehört aber auch, dass sie keine scharfen Kanten aufweisen darf und die beweglichen Teile präzise verarbeitet und gefettet sein müssen. Über die Schraubzwinge wird beim Festdrehen ja eine eine große Kraft übertragen. Deshalb muss der Griff rutschfest sein und gut in der Hand liegen.

Japanische Sägen haben dünne Sägeblätter

Qualitätsmerkmale einer traditionellen Japansäge sind extrem scharfe, gehärtete Zähne und ein aus Bambusholz gefertigter Griff. Wurde die Säge in Deutschland gefertigt, besteht der Griff vorwiegend aus Kunststoff.

Japansägen haben dünne Sägeblätter, dessen Verzahnung auf Zug ausgelegt sind. Feine Schnitte von 0,3 mm bis knapp 1 mm sind ohne großen Kraftaufwand möglich.

Schraubbits aus gehärtetem Stahl

Bei Schraubbits lohnt es sich, auf den Preis zu achten, der ein erstes Kriterium für die Qualität sein kann. Günstige Bits sind meistens aus zu weichem Material hergestellt und nutzen sich bei kurzer Benutzung ab.

Hochwertige Bits bestehen aus gehärtetem Stahl oder einer Chrom-Vanadium-Stahl-Legierung. Eine Veredelung der Spitze mit einer Diamant- oder Titannitridbeschichtung verhindert eine Beschädigung an der Schraube und ermöglichen eine größere Kraftübertragung beim Drehen.

Werkstoffkunde für Feilen – eine hohe Härte ist wichtig!

Feilen haben ein Blatt, welches aus einem legierten Werkzeugstahl gefertigt und gehärtet wurde. Das Ende der Feile, die sogenannte Angel, ist ungehärtet oder durch erneutes Erhitzen weichgeglüht und läuft spitz zu. Dort wird ein Kunststoff- oder Holzgriff (Heft) angebracht und fest mit der Feile verbunden.

Ein Feilenblatt sollte gleichmäßig gehärtet sein.

Ein Feilenblatt sollte gleichmäßig gehärtet sein.

Qualitativ hochwertige Feilen sind sauber geschmiedet und haben präzise eingeschlagene oder eingefräste Zahnlinien. Um Edelstahl oder exotische Legierungen zu bearbeiten, muss die Oberfläche eine Härte von bis zu 1200 HV (Härte Vickers) aufweisen.

Der Unterschied zwischen Edelstahl und Werkzeugstahl liegt im Reinheitsgrad. Edelstahl hat einen Phosphor- und Schwefelgehalt von unter 0,025 % und rostet nicht, wenn die Legierung mindestens 10,5 % Chrom und maximal 1,2 % Kohlenstoff enthält. Edelstahlsorten wie 1.4410 weisen eine hohe Härte, Festigkeit und Zähigkeit auf. (Quelle: Stahlportal.com).

Werkzeugstahl zeichnet sich durch gute Schweißbarkeit, thermische Belastbarkeit, Festigkeit und geringen Verschleiß aus.

Bei guter Qualität ist das Feilenblatt gleichmäßig gehärtet und sorgt für einen guten Abtrag am Werkstück. Das Heft hat keinen Grat und keine scharfen Kanten und liegt gut in der Hand. Ein ergonomisch geformter Griff hilft auch, einer Übermüdung der Hand beim Arbeiten vorzubeugen.

Hobel aus Holz und anderen Materialien

Hobel können aus verschiedenen Materialien gefertigt sein, wobei der Hobel aus Holz der Bekannteste ist. Bei hochwertigen Hobeln sind die Griffhörner ergonomisch geformt und sauber verarbeitet. Die Klinge des Hobels besteht aus geschärftem Werkzeugstahl und sollte von guter Qualität sein.

Sie wird mit der Spannvorrichtung am Hobelkörper fixiert, kann herausgenommen und nachgeschliffen und in der Hobelstärke variiert werden. Die Hobelsohle ist aus Hainbuche oder Pockholz gefertigt und widerstandsfähig gegenüber einem Abrieb.

Bildquellen:

© Bild von WilliPuschel auf Pixabay / Sergei Spas auf Pixabay

Über den Autor

Handwerker Profi Tom
Von Hause aus Harfenbauer - was ein hohes Maß an Präzision verlangt und auch schult, entwickelt, produziert und verkauft Tom heute seine eigene Kollektion an Gartenmöbeln . Natürlich aus Holz.

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