Baustoffe nachhaltig nutzen

Mörtel fertig machen für eine kleinen Mauer

Mörtel für eine kleine Mauer anmischen

Wer nachhaltig bauen möchte, setzt das über die Reduzierung des Verbrauchs von Ressourcen und Energie sowie einer entsprechenden Nutzungsdauer um.

Die Nachhaltigkeit bezieht dabei alle sogenannten Lebenszyklusphasen eines Gebäudes mit ein, beginnend von der Rohstoffgewinnung der genutzten Baumaterialien über die Errichtung des Bauwerkes bis zu dessen Rückbau.

Im Folgenden werden die Prinzipien der nachhaltigen Nutzung von Baustoffen und einige Anwendungen beschrieben.

Prinzipien nachhaltiger Nutzung von Baustoffen

Nachhaltiges Bauen bezieht selbstverständlich auch die Baustoffe mit in die Effizienz des Projektes ein.

  • Nachhaltig eingesetzte Baustoffe wie Zement, Sand, Kies und Beton werden über so kurze Wege wie möglich zur Verwendung transportiert, um CO-Emissionen zu minimieren.
  • Der Ressourcenverbrauch wird effizienzorientiert organisiert. Sand und Kies gehören zu den meistgenutzten Rohstoffen, leiden aber bereits örtlich unter Knappheit. Eine Studie berechnete vor einigen Jahren, dass jeder Bundesbürger im Durchschnitt 19 Kilogramm Sand und Kies täglich in Anspruch nimmt (sind ja in der Regel noch da, keine Stoffwandlung).
  • Schließlich ist bei der Verarbeitung der Rohstoffe darauf zu achten, dass die dabei genutzte Energie möglichst gering ist und aus einem niedrigen Anteil an fossilen Energieträgern gewonnen wurde.

Rohstoffeinsparung durch Betonrecycling

Mörtel zum Verputzen angerührt

Mörtel zum Verputzen fertig angerührt

Eine Möglichkeit der Einsparung primärer Rohstoffe liegt im Betonrecycling. Diese Wiederverwertung kann als Frischbetonrecycling oder Festbetonrecycling umgesetzt werden.

Beim Frischbeton- und Restwasserrecycling werden Mörtel- und Betonreste, die noch nicht erhärtet sind, ausgewaschen. Sowohl die dabei anfallende Gesteinskörnung als auch das Restwasser gehen in den Betonproduktionsprozess ein.

Frischbetonrecycling gibt es in beinahe allen deutschen Betonwerken.

Festbetonrecycling führt erhärteten alten Beton aus dem Rückbau wieder in den Betonherstellungsprozess ein. Der Betonabbruch wird zerkleinert und in einzelne Kornfrakturen getrennt, die als Betonsplitt oder RC Gesteinskörnung weiterverwendet werden.

Die durch Festbetonrecycling gewonnenen Gesteinskörnungen decken z.Z. allerdings nur einen sehr geringen Teil des Bedarfs.

Ressourcen sparen mit dauerhaftem und widerstandsfähigem Beton

Ein Weg der ressourcenschonenden Nutzung von Rohstoffen liegt in der Herstellung von langlebigem und widerstandsfähigem Beton.

Dauerhafte Betonteile bedürfen eines vergleichsweise geringen regelmäßigen Aufwands zur Aufrechterhaltung ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber den Belastungen, für die sie geplant wurden und gegenüber Umweltbelastungen.

Wirtschaftlich gesehen sinken Instandhaltungskosten und damit die Gesamtkosten im Lebenszyklus durch die anfänglichen Investitionen in die Langlebigkeit.

Der Einsatz von Hochleistungsbetonen gewährleistet – im Vergleich zu normalfesten Betonen – aufgrund ihres dichten Gefüges einen höheren Widerstand gegen physikalische und chemische Umwelteinwirkungen und somit eine höhere Dauerhaftigkeit.

Ultrahochfeste Betone oder „reactive powder concrete“ zeichnen sich durch die Minimierung des Wasser-Zement-Wertes, den Einsatz hochwirksamer Fließmittel und die optimale Abstimmung der Korngrößenverteilung von Gesteinskörnung und Zement aus.

Eine deutliche Erhöhung von Festigkeit und Langlebigkeit ist auch durch den Einsatz von Faserbeton erreichbar. Glasfaserbeton wird etwa beim Fassadenbau eingesetzt, wo er eine ansonsten notwendige Deckungsschicht zum Korrosionsschutz von Stahlbeton ersetzen kann.

Solche Betonteile mit Glasfasern sind nur einige Millimeter dick, sparen also Material, neigen kaum zu Rissen und verringern durch das geringere Gewicht der eingesetzten Rohstoffe auch noch die Transportkosten. Die Vorteile bei der Nutzung solcher Betone sind im Sinne der Nachhaltigkeit also vielfältiger Art.

Nachhaltigkeit geht als strategisches Prinzip weit über Rohstoff- und Energieeinsparung hinaus

Der Einfluss nachhaltigen Denkens kann noch weitergehen. Der Baustoffexperte CEMEX etwa hat die Prinzipien der Nachhaltigkeit in eine Unternehmensstrategie gegossen, die von den klassischen Nachhaltigkeitszielen über die Unternehmensführung bis hin zu sozialer Verantwortung für Beschäftigte und nachhaltiges Ressourcenmanagement reicht.

Denn Nachhaltigkeit erfordert abgestimmte Prozessoptimierungen in allen Unternehmensbereichen. Die Firma hat mehre Umweltpreise gewonnen, zuletzt den Preis für erfolgreiches Umweltmanagement der IHK Ostbrandenburg.

Bildquellen:

© pixelio.de

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