
Das Besticken oder Sticken hat eine sehr alte Tradition und reicht weit in unsere Vergangenheit und Vorzeit sogar. Denn schon in grauer Vorzeit wurden Felle mit Nadeln aus Knochen und auch Fäden aus Tierdarm beispielsweise zusammengenäht und teilweise auch später bestickt mit farblichen Ornamenten. Und so ist es kein Wunder, dass Sticken seit Altes her nicht nur als Hobby sondern auch als ein professionelles Handwerk betrieben wird.
Sticken – eine alte Tradition macht Schule und wird wiederentdeckt
Das Sticken ist noch viel mehr als ein schönes Hobby – es ist, wie z.B. auch Schnitzen, ein echtes Handwerk mit langer Tradition. Schon vor Jahrtausenden nutzten unsere Vorfahren Nadeln aus Knochen und Fäden aus Tiersehnen, um Kleidung und Felle nicht nur funktional, sondern auch schmückend zu gestalten.
In vielen Epochen – von der Antike über die Biedermeierzeit bis hin zum Jugendstil – galt das Sticken als Ausdruck von Kultur, Geschmack und handwerklichem Können. Bestickte Kissenhüllen, Tischdecken oder Kleidungsstücke waren Zeugnisse feinster Handarbeit, oft über Generationen hinweg gepflegt und weitergegeben.
Heute erfährt dieses traditionsreiche Handwerk eine wahre Renaissance. Immer mehr Menschen entdecken das Sticken neu – nicht nur als Zeitvertreib, sondern als Kunstform, die Geschick, Geduld und Liebe zum Detail verlangt. In zahlreichen Kursen lernt man, mit ruhiger Hand und sicherem Faden kunstvolle Motive zu gestalten und dabei die alten Techniken zu bewahren. Sticken als professionelles Handwerk steht wieder im Mittelpunkt, und die Freude am selbst Geschaffenen wächst mit jedem Stich.
Sticken als professionelles Handwerk

Im professionellen Bereich ist Sticken ein angesehenes Handwerk, das Präzision, Materialkenntnis und technisches Know-how erfordert. Moderne Stickereibetriebe arbeiten heute mit leistungsfähigen Stickmaschinen, die es ermöglichen, Logos, Schriftzüge und individuelle Designs detailgetreu und in gleichbleibend hoher Qualität auf Arbeitskleidung, Vereinsbekleidung oder Textilien aus Gastronomie und Hotellerie aufzubringen.
Dennoch bleibt auch in der gewerblichen Stickerei das handwerkliche Können unverzichtbar: Vom Erstellen des Stickprogramms über die Auswahl geeigneter Garne und Stoffe bis zur präzisen Konfektion des Endprodukts ist Fachkompetenz gefragt.
Die Kombination aus moderner Technik und handwerklicher Erfahrung sorgt dabei für langlebige, optisch hochwertige und professionelle Ergebnisse – jedes bestickte Stück transportiert so ein Stück Authentizität und die Werte eines echten Handwerks.
Doch nicht nur die Technik zählt: Die Auswahl der Garne, das fachgerechte Einspannen des Stoffes und die Kontrolle der fertigen Arbeit erfordern handwerkliches Können, Präzision und Erfahrung. Auch die Kombination von maschineller und handgeführter Stickerei ist in spezialisierten Betrieben üblich, etwa wenn besonders filigrane oder individuelle Details gewünscht sind.
So entsteht Qualität, die sich durch Langlebigkeit, Strapazierfähigkeit und professionelles Erscheinungsbild auszeichnet. Sticken als professionelles Handwerk prägt Markenidentitäten, macht Arbeitskleidung und Firmenlogo zu echten Blickfängern und schafft individuelle Stücke mit Charakter.
Mit modernen Hilfsmitteln die schönsten Stickmuster erschaffen
Natürlich hat auch beim Sticken die Technik Einzug gehalten. Denn eine Stickmaschine zu finden, ist nicht schwer und diese erleichtert das Sticken um ein Vielfaches. Viele nutzen diese Annehmlichkeit, um das Sticken als Hobby so richtig zur Geltung bringen zu können und dabei viele Kreationen auf die Beine zu stellen.
Vom Sticken für den Hausgebrauch quasi, bis hin zum Sticken für den Profi kann man sich letztlich heute alles aneignen und sich in Fertigkeit und Professionalität schulen lassen. Möglich ist alles und durch die Technik von heute erst recht. Wer heute eine Stickmaschine sucht, findet moderne Geräte, mit denen sich filigrane Muster und komplexe Designs mit beeindruckender Präzision umsetzen lassen.
Viele Handarbeitsfreunde verbinden dabei traditionelle Gestaltungsideen mit modernen Methoden – echte Handwerkskunst im Zusammenspiel mit zeitgemäßer Technik. Ob für den Eigengebrauch oder als professionelles Angebot: Sticken als Handwerk bietet grenzenlose kreative Möglichkeiten.
Für Freunde und Familie – und Profis
Meist bleiben der fertiggestellten Stickergebnisse innerhalb der Familie oder des Freundeskreises, doch auch auf professioneller Ebene tut sich so einiges. Mittlerweile kann man auch mit den modernen Stickmaschinen Hosen, Röcke, Kleider und mehr mit Leichtigkeit besticken. Aber auch Shirts, Bettwäsche, Vorhänge, Handtücher, Schlafanzüge und Kinderklamotten jeglicher Art werden mit Leidenschaft kunstvoll bestickt.
Die Nachfrage nach dem Sticken hat vor allem in den vergangenen Jahren wieder zugenommen. Und nicht nur mittlere und ältere Semester entdecken diese beruhigende Hobby für sich, sondern auch immer mehr jüngere Menschen erfreuen sich am Tun und der Fingerfertigkeit, mit der sie am Ende wunderschöne Kreationen zustande bringen können. Sie entdecken darin eine kreative Ausdrucksform, die sowohl Entspannung als auch handwerkliche Herausforderung bietet.
Handsticken – die hohe Kunst der Fingerfertigkeit

So sehr sich Sticken auch als professionelles Handwerk entwickelt hat, bleibt Handarbeit dennoch das Alpha und Omega in Sachen Sticken. Trotz technischer Hilfen also bleibt das Sticken per Hand die Königsdisziplin dieses Handwerks. Mit Nadel, Garn und Stickrahmen entstehen individuelle Kunstwerke, die jedes einzelne Stück zu einem Unikat machen.
So wie es unsere Vorfahren schon getan haben, wird wieder mit Sticknadel, Garn, Rahmen und Stoff gestickt. Viele Sets, die komplett erhältlich sind und besonders für Anfänger mit Anleitungen und dem gesamten Equipment, sind heute erhältlich. Mit ihnen kann man dann schon recht gute und schöne, wie auch teils schon recht professionelle Ergebnisse erzielen und vorweisen.
Das Fieber des Stickens entfacht spätestens dann, wenn man das erste Tischset, oder die erste Stoffserviette mit schönsten Blumenmustern bestickt hat. Zu Derartigem geraten viele Interessierte auch in Kursen das erste Mal in Kontakt. Dann gibt es in der Regel kein Halten mehr und man möchte viele weitere Kreationen sticken und fertigstellen.
Sticken beruhigt die Sinne und vor allem auch die Seele, man kann allein ans Sticken herantreten, oder auch mit Gleichgesinnten und sich dabei anregend unterhalten. Sticken lässt die Fingerfertigkeit wachsen und schulen und auch der Sinn für Optik und Schönheit werden auf diese Weise geschult.
Quellen:
- Text: Sticken als Handwerk betreiben / Was ist Stickerei?
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