Verschiedene Arten von Energiesparhäusern

(Aktualisiert am 16. Januar 2024)

Energiesparhaus - Solarstrom

Energiesparhaus – Dach

Energiesparen ist angesagt, der Hausbau ebenfalls. Das Energiesparhaus ist eine logische Konsequenz zweier Trends – und immer mehr Hausbauer folgen dieser Entwicklung.

Wir werfen deswegen einen Blick darauf, was das Energiesparhaus eigentlich ausmacht und welche verschiedenen Arten es gibt.

Energiesparen: eine Philosophie mit klaren Richtwerten

Zunächst das Wichtigste: Beim Energiesparhaus handelt es sich nicht um ein Baukonzept, sondern um eine Art Prädikat. Als Energiesparhäuser werden nämlich jene Gebäude bezeichnet, die bestimmte Verbrauchswerte nicht überschreiten und stets unter dem Verbrauch eines herkömmlichen Gebäudes bleiben. Diese Werte wurden 2002 in der Energieeinsparverordnung (EnEV) für Neubauten festgelegt.

Es gibt also nicht das eine Energiesparhaus, denn zur Umsetzung der Kriterien können verschiedene Baukonzepte angewendet werden. Auf viebrockhaus.de bekommen Interessenten einen Überblick, welche Faktoren beim Energiesparhaus eine Rolle spielen. Diese fließen während des Bauprojekts zu einem großen Ganzen zusammen. Wichtig sind dabei die einzelnen Formen von Energiesparhäusern:

  • Energiesparhaus Graphik

    Energiesparhaus Energie-stroeme

    Das Drei-Liter-Haus verbraucht jährlich nur so viel Energie pro Quadratmeter, wie in drei Liter Heizöl enthalten sind. Da die Heizung durchschnittlich etwa 70 Prozent des Energieverbrauchs ausmacht und folglich einen Großteil der Nebenkosten verursacht, liegt auf der Hand, wie stark die Ersparnisse im Drei-Liter-Haus sind.

  • Das Niedrigenergiehaus ist ebenfalls sehr sparsam: Als Maximum für den Heizwärmebedarf sind 70 Kilowattstunden festgelegt, das entspricht sieben Liter Heizöl pro Jahr pro Quadratmeter. Das Niedrigenergiehaus ist somit weniger als halb so effizient wie das Drei-Liter-Haus, doch verglichen mit normalen Häusern bedeutet es immer noch eine deutliche Verbesserung der Energiebilanz.
  • Das Passivhaus kommt ganz ohne aktives Heizsystem aus. Die Heizkostenrechnung wird dort also nicht bloß minimiert, sondern entfällt vollständig. Im Schnitt benötigt ein Passivhaus enorme 80 bis 90 Prozent Energie weniger als normale Häuser – der Finanzvorteil ist somit extrem groß.
  • Das Nullenergiehaus ist gewissermaßen die Königsdisziplin unter den Energiesparhäusern. Es verzichtet nicht nur auf ein Heizsystem, sondern kommt vollständig ohne externe Energiezufuhr aus. Die Ersparnis gegenüber normalen Gebäuden liegt damit bei exakt 100 Prozent, allerdings sind die nötigen Installationen (etwa Solarpaneele) recht kostspielig, außerdem muss das gesamte Haus von Anfang an auf diesen einen Zweck ausgelegt sein: große Fenster mit Südausrichtung, möglichst wenig Außenfläche im Verhältnis zum Volumen (siehe A/V-Verhältnis) und eine effektive Abdichtung (Stichwort Dämmung) sind elementar, um das Nullenergiehaus zu verwirklichen.

Zum Nullenergiehaus sei angemerkt, dass es nicht in jeder Lage effizient realisierbar ist. Die Region spielt dabei ebenso eine Rolle wie die nähere Umgebung – so dürfen zum Beispiel die Fenster nie im Schatten stehen, außerdem muss die Natur zu jeder Jahreszeit die benötigte Energie hergeben.

Dazu kommt, dass das Nullenergiehaus aufgrund seiner Spezialisierung das teuerste aller Energiesparhäuser ist. Folglich gibt es bis heute erst vergleichsweise wenige dieser Häuser. Immerhin macht das Modell trotzdem Schule, und das nicht nur in Privathaushalten: In Wien wurde bereits 2009 das erste Nullenergiehotel eröffnet und viele weitere kommerzielle Immobilienbesitzer sind dieser Marschroute gefolgt.

Es werde Licht: günstige Beleuchtungen wie LEDs als notwendige Voraussetzung

Ob die natürlich bezogene Energie ausreicht, um das Haus effizient zu betreiben, hängt auch vom Energiebedarf der Einrichtung bzw. Ausstattung ab. Zum Abschluss deswegen noch ein Tipp zur Beleuchtung: LED-Lampen sind zwar teurer in der Anschaffung, dafür jedoch extrem effizient.

Ihr Verbrauch ist niedriger als der einer Energiesparlampe, gleichzeitig gibt es keine Einschaltverzögerung, außerdem wirkt das Licht stärker und satter. Dazu kommt die lange Lebensdauer von LEDs:

Die lichtemittierenden Dioden können über 100.000 Stunden ihren Dienst verrichten, vorausgesetzt, es handelt sich um hochwerte LEDs. Dass die Helligkeit mit der Zeit ein wenig nachlässt, ist ganz normal, allerdings zeigt sich auch hierbei, dass besonders gute LEDs nur relativ wenig Helligkeit einbüßen.

Wie beim gesamten Energiesparhaus gilt also auch bei der Beleuchtung: Lieber am Anfang etwas mehr Geld in die Hand nehmen, denn auf lange Sicht lohnt es sich – sowohl qualitativ als auch finanziell.

Bilder:
1. © istock.com/valigursky
2. © istock.com/ tbradford

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