Fenster selbst einbauen – Schritt für Schritt

(Aktualisiert am 21. Februar 2024)

Fenster selbst einbauen oder einbauen lassen?
Fenster selbst einbauen oder einbauen lassen?

Die Zeiten, in denen der Einbau von Fenstern ausschließlich von Profis übernommen wurde, sind lange vorbei. Mittlerweile wagen es immer mehr Bauherren DIY. Fenster selbst einbauen ist angesagt. Dies ist auch weitaus einfacher, als man denkt! Mit ein wenig handwerklichem Know-how ist es bei normalen Fenstern kein Problem, sie selbst einzubauen. Doch sollten Sie das auf dann gut vorbereiten und zum Beispiel unbedingt die folgenden Fragen beantworten: Wie ermittle ich das passende Fensterformat bzw. die Form des Fensters, wenn ich mein Fenster selbst einbauen will? Wo erhalte ich günstige Fenster zum Selbsteinbau? Und wie baue ich die Fenster ein?

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Zu aller erst: Wo kaufe ich Fenster?

Dachfenster - offen
Dachfenster selbst einbauen – davon sollte, wer nicht Profi ist, die Finger lassen!

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Eine Anlaufstelle sind Baumärkte. Der Vorteil ist, die Fenster sind günstig, der Nachteil ist, man muss nehmen, was das Angebot hergibt. Auf individuelle Wünsche kann hier oftmals nicht eingegangen werden. Eine weitere Möglichkeit sind Fachhändler vor Ort. Dort erhält man eine Beratung und die Auswahl an Fenstern ist oftmals groß. Auf individuelle Wünsche kann hier ebenfalls eingegangen werden. Eine weitere Möglichkeit ist das Internet. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Fensterbauern, die einen eigenen Onlineshop besitzen. 

Fenster konfigurieren

Manche Anbieter  haben sogar einen kompletten Konfigurator auf der Webseite integriert. Hier können Sie ihre Maße eingeben und sich anschließend das Fenster komplett so zusammenstellen, wie Sie es wollen. Das fängt an bei der Form, dem Profil, der Farbe, dem Material (Kunststoff, Holz, Aluminium), dem Glas (Sicherheitsglas, Wärmeschutzglas) und einigen weiteren Punkten. Der Vorteil hier ist oftmals der Preis und dass das Fenster so erstellt wird wie Sie es haben wollen. Der Nachteil: Versand- oder Speditionskosten. Einige dieser Shops arbeiten aber auch mit Fachhändlern zusammen, bei denen die Fenster abgeholt werden können.

Fenster ausmessen leicht gemacht

Bevor Sie loslegen und das gewünschte Fenster ordern, sollten Sie eine Skizze erstellen. Hierfür reichen Bleistift oder Kugelschreiber und ein Blatt Papier vollkommen aus. Es geht darum, dass das Fenster schon einmal visualisiert wird, um anschließend die passenden Maße in die Skizze einzutragen.

Fensterbreite ausmessen

Als Erstes messen Sie die Breite. Profis sprechen hierbei vom sogenannten Mauer-Innenmaß. Wie es die Bezeichnung bereits sagt, wird hierbei die Breite der Maueröffnung gemessen und an beiden Seiten Einbauluft abgezogen.

Was ist die Einbauluft?

Diese Einbauluft, die mancherorts auch Montagefuge genannt wird, ist erforderlich, um das Fenster richtig einpassen zu können. Der Wert hängt von der Profilbreite und -höhe ab und variiert zudem je nach Ausführung der Fenster. Doch keine Sorge: mit einem kurzen Blick in die eigens vorbereitete Tabelle erlangen Sie schnell Orientierung und können die Fensterbreite genau ermitteln.

Fensterhöhe ausmessen

Sie haben die Fensterbreite ermittelt und die Einbauluft abgezogen? Dann geht es jetzt an die Fensterhöhe. Hier bildet die innere Fensterbank den einen und der obere Abschluss den anderen Messpunkt. Sofern es sich um Fenster mit Rollladen handelt, ziehen Sie die Einbauluft nur oben ab, ansonsten ist der ermittelte Wert auch hier oben und unten um die Einbauluft des dazugehörigen Fenstertyps zu reduzieren.

Fenster selbst einbauen – Versatz oder nicht?

Der letzte Schritt beim Ausmessen ist nur dann erforderlich, wenn ein Versatz zwischen der inneren und der äußeren Fensterbank besteht. Diesen Wert ermitteln Sie, indem Sie zunächst von innen den Fensterrahmen bis zu einer beliebigen Höhe messen und diesen Punkt markieren. Mit diesem Messpunkt geht es an die äußere Fensterbank und aus der eventuell vorhandenen Differenz lässt sich der Versatz ermitteln. Seien Sie unbesorgt: um Versatz auszugleichen, erhalten Sie die passenden Anschlussprofile und Dichtungsbänder um eine lückenlose Montage sicherzustellen.

Wo lassen sich günstige Fenster kaufen?

Sie haben die exakten Maße ermittelt? Und auch Einbauluft und Versatz berücksichtigt? Dann geht es nun an den Einkauf der passenden Fenster. Ob Sie diese vor Ort oder (mitsamt eines zusätzlichen Rabatts) im Internet kaufen, ist voll und ganz Ihnen überlassen. Einige Anbieter bieten praktischerweise beide Möglichkeiten und zeichnen sich zudem durch eine enorme Produktvielfalt aus. Vor allem im Bereich der leichten und günstigen Kunststofffenster lassen sich eine Fülle an Farben und Ausführungen wählen. Auch hinsichtlich der Griffe, Sprossen oder Sicherheitsfunktionen sind Ihrem guten Geschmack keinerlei Grenzen gesetzt. Die Fenster werden eigens für Sie hergestellt und sind auf Wunsch bereits nach wenigen Arbeitstagen lieferbar.

Welche Werkzeuge benötige ich beim Fenster selbst einbauen

Das A und O beim Fenster selbst einbauen ist sicherlich das richtige Ausmessen. Wenn es dann an den Einbau geht, sind Sie mit den folgenden Werkzeugen auf der sicheren Seite:

  • Maßband
  • Säge
  • Brecheisen
  • Schraubendreher
  • Wasserwaage
  • Montagekeile
  • Akkuschrauber
  • Bohrmaschine
  • Montageschaum
  • Gummihammer

Das meiste davon dürften in einem gut sortierten Werkzeugkasten vorhanden sein und müssen nur noch um ein Montageset für das konkrete Fenster ergänzt werden. Hierbei handelt es sich um eine Kombination aus speziellen Schrauben, Eindreh-ankern und Holzkeilen.

Vorbereitungen zum Fenstereinbau

Endlich ist es so weit: die neuen Fenster liegen bereit, die Werkzeuge sind vollzählig und der Einbau kann beginnen. Zunächst hängen Sie vorhandene alte Fensterflügel aus und entfernen Sie die Rahmendübel. In manchen Fällen ist es sogar erforderlich, dass Sie die Fensterbänke entfernen bzw. erneuern. Ebenfalls müssen die alten Fensterrahmen und -laschen entfernt werden.

Tipp: Arbeiten Sie zu Zweit, denn so wird die Montage deutlich erleichtert.

Die einzelnen Schritte zum Fenster selbst einbauen

  • Bei den neuen Fenstern montieren Sie erst einmal die Griffe und heben die Fensterflügel aus dem Rahmen.
  • Sodann setzen Sie den Fensterrahmen in die Maueröffnung und fixieren ihn an allen Seiten mit einem Gummihammer und den mitgelieferten Holzkeilen. Bei diesem Schritt ist Fingerspitzengefühl gefragt und nach erfolgter Arbeit sollten Sie unbedingt mit einer Wasserwaage und einem Zollstock nachmessen, ob das Fenster bzw. der Fensterrahmen symmetrisch ausgerichtet ist.
  • Für das Verschrauben des Fensterrahmens bohren Sie Löcher ins Mauerwerk oder nutzen – sofern möglich – die vorhandenen Löcher.
  • Mithilfe der Montageschrauben fixieren Sie die Fenster, was bei einigen Anbietern auch ohne Dübel möglich ist. Anschließend befestigen Sie den Fensterrahmen und überprüfen Sie, ob diese einwandfrei schließen.
  • Der letzte Schritt beim Fenster selbst einbauen besteht im Entfernen der Montagekeile und dem Abdichten der Fugen mit Montageschaum. Zu guter Letzt widmen Sie sich noch den Anschlussfugen, die ebenfalls abgedichtet werden müssen. Nach dem Einsetzen der Flügel ist das Fenster komplett eingebaut.

Tipp: Wenn sich bei der Montage größere Probleme ergeben, wenden Sie sich an einen Experten oder nehmen Sie das Buch des Instituts für Fenstertechnik mit dem Titel „Leitfaden zur Montage von Fenstern und Haustüren: mit Anwendungsbeispielen“ zur Hand, wo jeder Schritt einzeln erläutert wird.

Bildquellen:

© Foto von Deposito / Verena N. /pixelio.de

Über den Autor

Heimwerker Achim
Von Hause aus ist Achim Tischler und als solcher auch nach wie vor tätig. Seine Spezialisierung ist allerdings die eines All-Rounders. Er arbeitet als Sanierer in einer Wohnungsbau-Firma.

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